Abschlusskonzert: Zwischen Himmel und Erde
Harfe und Orgel betörten die Zuhörer in der Stadthalle.
Wuppertal. Delikate Klänge gab es beim Abschlusskonzert der Wuppertaler Orgeltage zu hören. Gleichzeitig eröffneten "Harfe und Orgel" die Reihe "Orgel-Akzente" in der Stadthalle.
Manuela Randlinger-Bilz, die Harfenistin des Sinfonieorchesters, und Michal Markuszewski an der Orgel ließen keinen Zweifel daran, dass beide Instrumente die Mittler zwischen Himmel und Erde sein müssen.
Wie ein besonderes Orgel-Register fügten sich die durch ein Holzpodest zusätzlich verstärkten Harfenklänge in anmutiger Leichtigkeit in den Gesamtklang bei Pedro José Blancos erstem Concertino.
Alfred Grandjanys "Aria" im klassischen Stil stellte eine dunkelklangige Harfenmelodie vor. Die Orgel nahm das Thema im Bläser-Register auf, nun umspielte die Harfe und verzierte wie mit umlaufenden Girlanden.
Völlig entspannenden Wohlklang gab es bei Alfred Holys "Legende". Sphärisch repetierte die Harfe ein Acht-Ton-Motiv, und wenn die Orgeltöne im Fernwerk wie in Himmelsnähe schwebten, hatte die Harfe sogar das größere Volumen.
Die Zupfskalen, das mächtige Glissando-Rauschen und die in arpeggierter Akkordik immer weiter ersterbende Melodie schufen eine bezwingende, meditativ-innerliche Atmosphäre.
Markuszewski stellte Orgelwerke kontrastierend oder ergänzend vor: Die Brahms-Choralvorspiele schlossen sich nahtlos an, Felix Mendelssohn-Bartholdys zweite Orgelsonate aus dem Opus 65 rauschte in sinfonischer Breite im Präludium und erhielt barocke Strenge in der Fuge.