Es herrscht Endzeitstimmung: Heruntergekommen, ängstlich, stehen sie da im Dämmerlicht der Kanalisation. Das Toupet hängt schief, die Hosen sind zu kurz, die Brillen zu groß, nichts passt. Die Angst sitzt im Nacken. Die Verantwortung dafür tragen sie selbst. Die eigene Habgier, die Eitelkeit haben sie dahin gebracht, dass sie die Wahrheit fürchten müssen wie die Ratten das Licht. Also legen sie sich ins Zeug, damit alles im Dunkeln bleibt. Das Schauspiel Wuppertal führt Gogols „Der Revisor“ auf. Freilich nicht (wie anfangs vielleicht erwartet) als spannendes Drama, sondern mit der ihm eigenen Spielfreude, die sich in Maja Delinićs Inszenierung austoben darf. Temporeich, witzig, überdreht. Ein großer Spaß, der sich manchmal im Lachen verliert.