Musik kann Freude machen, Kraft geben und einfach von negativen Nachrichten ablenken. Das weiß auch Oleh Lebedyev und er lernt es gerade jetzt sehr zu schätzen. Der 26-jährige Opernsänger (Bariton) wohnt seit letztem Jahr in Dortmund und ist Ukrainer. Seine Heimatstadt ist Lwiw (Lemberg). 730 000 Einwohner wohnen in dem wichtigsten Oberzentrum im Westen des Landes. Ein Land, das seit einer guten Woche heftig von russischem Militär angegriffen wird. „Es ist einfach unglaublich und furchtbar, ein Alptraum“, sagt der Nachwuchssänger, der seit August 2021 Mitglied des Opernstudios NRW ist und damit auch in Wuppertal auftritt. Aktuell in der komischen Oper „Die Piraten von Penzance“.
Oleh Lebedyevs Familie, Verwandtschaft und seine Freunde sind noch in der Ukraine. Zwei Brüder, eine Schwester und seine Mutter leben in Lwiw, eine Tante in der Region von Odessa, ein Onkel in Rivne im Nordwesten. Freunde sind in Kiew. Die Front hat den Westen der Ukraine noch nicht erreicht, dafür kommen immer mehr Menschen, die vor den Angriffen fliehen. Seine Familie und Freunde seien in Sicherheit, soweit das derzeit überhaupt ginge, sagt Oleh Lebedyev. An Flucht denken sie (noch) nicht, zumal nur Frauen und Kinder das Land verlassen dürfen, Männer im Alter von 18 bis 60 Jahre nicht. Seine Schwester sei mit Mann und zwei Kindern in eine Stadt in der Nähe von Lwiw gegangen.
Opernsänger Musik gibt Kraft und lenkt vom Krieg ab
Der ukrainische Bariton Oleh Lebedyev ist Mitglied des Opernstudios NRW. Er kommt aus Lwiw. In Wuppertal wirkt er bei „Die Piraten von Penzance“ mit.
05.03.2022
, 08:00 Uhr