Operninszenierung Flammender Protest gegen Verletzung des Menschen und „Stück der Stunde“

Dietrich W. Hilsdorf inszeniert "Intolleranza 2021" für die Oper Wuppertal. Premiere soll am 3. Juni sein. Gerade wurde die erste Probenphase beendet.

Der Tenor Markus Sung-Keun Park singt die Titelrolle in „Intolleranza 2021“.  

Foto: Gregor Eisenmann / Oper Wuppertal

Der Mann ist verzweifelt. Hände und Kleidung sind blutverschmiert. Mit Haarhaube, Mundschutz, fast bis zum Boden reichendem weißem Kittel und Gummistiefeln erinnert er an einen Schlächter in der Fleischindustrie. Doch er befindet sich in einem sterilen Frachtschiffcontainer. Der Mann ist der Tenor Markus Sung-Keun Park in der Rolle des Emigranten in der hochpolitischen Oper „Intolleranza“ von Luigi Nono. Die Inszenierung von Regisseur Dietrich W. Hilsdorf und Bühnenbildner Dieter Richter für die Wuppertaler Oper löst das 1960 entstandene Werk bewusst aus seiner Abstraktheit und erzählt es als aktuelles Stationendrama mit vielen konkreten Bildern, die von der Corona-Pandemie stark beeinflusst werden und für Erweiterungen offen sind.