Erinnerungen ans Schauspielhaus Ein Geisterhaus, das ein guter Ort war, um zusammen zu sein

Serie | Wuppertal · Marc Agostini erlebte das Schauspielhaus als Mitglied des Opernchores. Teil 5 unserer Serie.

Marco Agostini (als Mendel) und Esther Rölz (als Chava) in Anatevka 2002/2003.

Marco Agostini (als Mendel) und Esther Rölz (als Chava) in Anatevka 2002/2003.

Foto: Programmheft Wuppertaler Bühnen

Sein erster Eindruck von der Schauspielhausbühne war ein überwältigender und ein stressiger zugleich: Weil die Premiere ausverkauft war und weil er eine Doppelrolle ausfüllen musste, die viele Kostümwechsel bedeutete. Was wiederum die Haut strapazierte, wenn der Bart angeklebt und wieder gelöst werden musste. Marco Agostini war Mitte 20, Student und noch Aushilfssänger im Chor der Wuppertaler Oper. Der Tenor gab den Sohn des Rabbi Mendel und den jungen Russen Sascha in der viel umjubelten Produktion „Anatevka“. Er hatte zuvor das Schauspielhaus als Zuschauer der „Pippi Langstrumpf“-Aufführung erlebt, weil ihn sein Lehrer, der Schauspieler Hans Richter, an der Musikhochschule dazu aufgefordert hatte. Auf der damals als groß erlebten Bühne konnte Agostini nun selbst „Momente“ erleben, „die man nicht vergisst“.