Für Geflüchtete aus der Ukraine Friedenskonzert in der Wuppertaler Stadthalle mit virtuosen Klängen
Wuppertal · Panflötistin Hannah Schlubeck hat die Veranstaltung durch ihre guten Kontakte zu Künstlern und Chören in Wuppertal organisiert.
Wie kann man ukrainischen Flüchtlingen schnell und konkret helfen? Diese Frage hat auch Hannah Schlubeck bewegt. Also stellte die Musikerin kurzentschlossen das Programm für ein Friedens- und Benefizkonzert in der Stadthalle auf die Beine. Auch, wenn Schlubeck mittlerweile nicht mehr an der Wupper wohnt – auf die guten Kontakte zu lokalen Künstlern und Chören kann sie sich verlassen.
So erlebten am Freitag rund 500 Zuschauer den Frauenchor St. Laurentius (Leitung: Hans Küblbeck) und das Ensemble Vox Vallis der Wuppertaler Kurrende auf der Bühne des großen Saals. Eine Friedensbotschaft sandte die Kammerphilharmonie St. Petersburg schon durch ihre Besetzung aus. Im von Juri Gilbo geleiteten Orchester, das seinen Sitz in Deutschland hat, spielen seit vielen Jahren russische und ukrainische Musiker zusammen.
Durch die breite Unterstützung – unter anderem von der Katholischen Citykirche und vom Evangelischen Kirchenkreis – konnten die Einnahmen ohne Abzüge an die Flüchtlingshilfe der Caritas Wuppertal-Solingen und der Diakonie Wuppertal gehen. Alle Mitwirkenden verzichteten auf Honorare und Kostenerstattungen.
Ein besonderer Abend war es erst recht für Schlubeck, die vom „ersten Konzert als Hannah in Wuppertal“ sprach. Denn Fans kennen sie noch als Matthias Schlubeck, der bereits im Teenageralter als Solist an der Panflöte auftrat und zahlreiche Alben mit klassischer Musik veröffentlicht hat. Seit der Corona-Zeit lebt die Musikerin ihre Identität offen.
An ihren musikalischen Vorlieben hat das natürlich nichts geändert. Aufgewachsen mit Mozarts „Zauberflöte“ habe sie sich ebenso mit dem Panflötenspieler Papageno wie mit der Königin der Nacht identifiziert, sagt Schlubeck. Deren Arie übertrug sie mühelos auf ihr Instrument, und die Kammerphilharmonie lieferte eine schwungvolle Begleitung.
Stürmischen Applaus gab es außerdem für Auftritte mit alten Weggefährten wie Thorsten Schäffer. Im Duo mit dem Pianisten spielte Schlubeck nicht nur virtuose Läufe, sondern brachte auch eine vielstimmig bunte Vogelschar zum Klingen. Flamenco-Solistin La Cati, mit der sie früher zur Schule ging, steuerte energiegeladene Tanzeinlagen bei.
Für innige Momente sorgten die Laurentius-Sängerinnen, die Ausschnitte aus Bob Chilcotts „Friedensmesse“ interpretierten. „Komm, Trost der Nacht“, sangen die jungen Herren von Vox Vallis und überzeugten durchgängig mit deutlicher Artikulation und Klangschönheit. Über diese Qualitäten verfügte ebenfalls Mezzosporanistin Julia Nikolajczyk, die ein volltönendes „Ave Maria“ sang.