Klavier-Festival: Macher ziehen positive Bilanz

Wuppertal. Das diesjährige Klavier-Festival Ruhr ist mittlerweile Geschichte. Erstmalig war Wuppertal mit fünf Veranstaltungen vertreten und bildete damit einen Schwerpunkt. Vier davon fanden in der Stadthalle statt.

Foto: Mark Wohlrab

Eine gab es im Skulpturenpark Waldfrieden. In den Jahren zuvor wurde in der Regel nur ein Konzert angeboten. Das Engagement mit mehreren Konzerten soll laut Aussage von Pressesprecher Werner Häußner im nächsten Jahr fortgesetzt werden.

Davon zeugt im März kommenden Jahres das zweite Stiftungskonzert, das nach Bekanntwerden innerhalb weniger Tage schon ausverkauft ist. Anlass ist das 30-jährige Bestehen, das im nächsten Jahr gefeiert wird.

Mit begeistertem Beifall quittierte das Wuppertaler Publikum nicht nur den bereits im März stattgefundenen ausverkauften Schubert-Abend Daniel Barenboims, sondern auch das Konzert Ende Juni von Jean-Yves Thibaudet und des Orchesters der Ludwigsburger Schlossfestspiele unter der Leitung von Pietari Inkinen mit Werken von Leonard Bernstein und George Gershwin.

Martin Stadtfeld bot ein abwechslungsreiches Programm mit Kompositionen von Dietrich Buxtehude, Frédéric Chopin, Stefan Heucke und Jo-hann Sebastian Bach. Gabriela Montero verwandelte von Zu-hörern gewünschte amerikani-sche Themen in überraschende Improvisationen. Die gute Laune setzte sich fort beim umjubelten Auftritt von Bassbariton Thomas Quasthoff mit einem erstklassigen Jazztrio: Frank Chastenier (Klavier), Dieter Ilg (Bass) und Wolfgang Haffner (Schlagzeug). Wir berichteten ausführlich darüber.

Mit einer Besucherzahl von 57 500 konnte das Festival im Vergleich zum Vorjahr 5500 Menschen mehr zu den 69 Ver-anstaltungen anlocken. Auch die Zahl von 33 ausverkauften Konzerten liegt mit acht über der Zahl vom Vorjahr.

Zum dritten Mal hatte Intendant Franz Xaver Ohnesorg den Fokus des Festivals auf die „Neue Welt“ gerichtet. Der Schwerpunkt „The Americas“ hat sich nach Aussage von Intendant Franz Xaver Ohnsorg „außerordentlich bewährt, trotz nicht einfacher Programme.“ Ohnesorg: „Wir wollten an die humanistischen Werte der Künstler aus Amerika erinnern, etwa von Philip Glass, John Adams, Leonard Bernstein und nicht zuletzt George Gershwin. Sie haben mein Bild von Amerika nachhaltig geprägt. Zudem lohnt es sich, daran zu erinnern, welche ungehobenen Schätze die südamerikanische Klaviermusik birgt, zum Beispiel in den Werken von Alberto Ginastera, Heitor Villa-Lobos oder Astor Piazzolla.“

Das Klavier-Festival Ruhr 2018 findet vom 19. April bis voraussichtlich Mitte Juli statt. Ohnesorg kündigt aus Anlass des 100. Todestages von Claude Debussy einen französischen Schwerpunkt an. Das Frühbucher-Angebot für das Festival 2018 wird ab Mitte November verfügbar sein und rechtzeitig bekannt gegeben.