Versammlung Lob für Qualität und Innovationsfreude
Wuppertal · Mitgliederversammlung der Theaterfreunde: Freude über gute Arbeit der Bühnen.
Kulturangebote sind wichtig, erhöhen die Lebensqualität einer Gesellschaft, die Attraktivität einer Stadt. Doch Kulturangebote brauchen, gerade in Zeiten klammer kommunaler Kassen, Unterstützung. Die Wuppertaler Bühnen wissen ein Lied davon zu singen. Doch die Einschnitte der Vergangenheit verblassen, der Trend zeigt nach oben – was Angebote und Zuschauerzahlen angeht. Bei der Mitgliederversammlung der Theaterfreunde Wuppertal im Forum der Stadtsparkasse am Islandufer, zentraler Förderer der Bühnen, war das deutlich zu spüren.
Da ist der Gastgeber Stadtsparkasse, der sein Kulturengagement als Dienst an der Gesellschaft sieht. Da ist der Oberbürgermeister, der die vielen Aktivitäten von Oper, Schauspiel und Sinfonieorchester aufzählt, die Förderung durch Sponsoren, Land und Bund hervorhebt und in Aussicht stellt, dass nach dem Ende des Haushaltskonsolidierungsplans 2022 der Kulturetat der Stadt wachsen, auch die Beteiligung an den Betriebskosten erhöht werden solle.
Da ist der Vorstand der Theaterfreunde, der sich in seinem Bericht übers Vereinsjahr 2018/19 über die Qualität und Innovationsfreude der drei Sparten freut, die, so Peter H. Vaupel, den Bühnen auch überregionale Anerkennung brachten. Stolz zählt der Vorstandsvorsitzende die Besucherzahlen der vergangenen Spielzeit auf, die gestiegen seien: beim Sinfonieorchester von 40 117 (17/18) auf 42 602, beim Schauspiel von 26 667 auf 28 720, nur bei der Oper ist ein leichter Rückgang von 30267 auf 30055 zu vermerken. Einen leichten Rückgang müssen auch die Theaterfreunde feststellen, die unter die 1000 Mitglieder-Grenze gerutscht sind. Was den Einnahmen, so Schatzmeister Peter Krämer, aber keinen Abbruch tat. Die Unterstützung kam, auch dank einiger Einzelspenden in einer Gesamthöhe von 10 000 Euro, fast komplett den Bühnen zugute.
Ohne Theaterfreunde
keine Education
Die so Gelobten wiederum bedanken sich wortreich, das Educationteam Heike Henoch (Orchester), Sylvia Martin (Schauspiel) und Maria Stanke (Oper), stellt einige der vielfältigen Projekte vor, die den Nachwuchs in Oper, Theater und Konzert locken sollen. Projekte, die gerne auch schon im Kindergartenalter ansetzen und ohne die Theaterfreunde nicht zu realisieren wären. Und weil Taten mehr als Worte beeindrucken können, gibt es zum Abschluss der Mitgliederversammlung auch noch Theater- und Musik-Kostproben. Schauspielintendant Thomas Braus rezitiert mit einem Mitglied des inklusiven Schauspielstudios aus Handkes „Publikumsbeschimpfung“. Guido Hackhausen, Chefdisponent der Oper, präsentiert das neue Opernstudio NRW und einige Studiomitglieder nebst Korrepetitorin am Flügel. Und Orchestermanager Benjamin Reissenberger freut sich über die ebenfalls neue Orchesterakademie, blickt kurz aufs Beethovenjahr 2020. Das letzte „Wort“ der Versammlung aber hat Bach, den drei Sinfoniker spielen.