Vom Hinterhof zur modernen Event-Galerie
Martina Janzen eröffnet eine Dependance in Düsseldorf. Wuppertal bleibt ihre Basis.
Wuppertal. Einen Text über Wuppertaler Galerien mit 30 Quadratmetern Düsseldorf zu beginnen, verwirrt nur einen Moment - wenn man weiß, dass die Galeristin Martina Janzen damit zu tun hat.
Anfang September eröffnet sie, die gerade erst 15-jähriges Bestehen gefeiert hat, eine Dependance in der Nachbarstadt. "Da werde ich mich gleich an der Langen Nacht der Galerien beteiligen - mit Kunst nach ’45, Schwerpunkt Informel", freut sie sich.
Es wird ein weiteres Kapitel in der Geschichte der Galerie, die in einem Hinterhof in Schwelm beginnt, dann über Gevelsberg nach Wuppertal führt - dort war sie zunächst in der Huppertsbergfabrik ansässig. Seit Herbst 2008 bewohnt sie helle, hohe Räumlichkeiten im Kolkmannhaus.
"Bei dieser Deckenhöhe kann ich endlich auch Skulpturen angemessen ausstellen", sagt sie und zeigt Exponate in den beiden großen Räumen in der ersten Etage an der Hofaue 55 im Innenhof.
Bereits zehn Ausstellungen hat Janzen am neuen Standort gezeigt. "Die Galerie ist kein Hobby, sondern meine Existenzgrundlage", betont sie. Ein Grund mehr, in Bewegung zu bleiben.
Die Taktung wird jedoch geringer werden, "die Qualität dafür noch höher", verspricht die Galeristin mit Blick nach Düsseldorf. Dort möchte sie mit "einer kleinen Präsenz wie bei einer Messe" die Wuppertaler Basis darstellen und natürlich Kontakte knüpfen: "Die Konzentration geht dabei mehr auf Ausstellungsprojekte mit Event-Charakter, zum Beispiel Matineen an Sonntagen."
Das käme zudem der entsetzlichen Parksituation entgegen, die aktuell nochmal verschärft worden sei. Ob an Wupper oder Rhein: Beim Blick auf die zeitgenössische Malerei achtet Janzen immer auch auf die Menschen dahinter, schließlich berichten künstlerische Werke aus dem jeweiligen Seelenleben.
"Für mich hat Kunst viel mit Intensität zu tun", sagt Janzen. "Wenn Künstler eine ganz eigene Sprache und Handschrift entwickeln und es schaffen, das Innere nach außen zu bringen, dann werde ich aufmerksam."
Da verlässt sich die Galeristin auf 25 Jahre Seherfahrung und Beschäftigung mit der Kunst. Und letztlich ist eines ganz wesentlich: "Kunst muss neugierig machen!"