Denken mit den Füßen Ein Plädoyer für eine Kultur des Flanierens in Wuppertal

Wuppertal · Denken mit den Füßen: Gastautor Max Christian Graeff plädiert für das zu Fuß gehen in der „Boomtown der automobilen Überwältigung“.

Gastautor Max Christian Graeff.

Foto: C. Paravicini

Auf geht es in die matschigen Tage; vor den Fenstern färbt sich vieles braun. Die Amseln beschwipsen sich in den Beerensträuchern an gärenden Früchten; die Faulen meckern auch schon mal am Futterhaus, dass es noch nichts gibt. Gute Sohlen sind gefragt, denn überall werfen sich uns Pfützen und rutschige Haufen in den Weg – und neuerdings diese ausgesoffenen, gestürzten Rollerleichen, manchmal noch leise blinkend; so viel Energie für‘n bisschen faulen Spaß. Noch sah ich niemanden damit zur Arbeit sausen oder gar auf Sightseeing durch unsere Stadt; es geht wohl wieder nur darum, brav zu probieren, was sich jemand sinnbefreit erdacht. Und schon fühlt man sich als grantelnder Feind alles Neuen, im Herbst des Lebens verglitcht.