Eigentlich stand Robert Sturm nach seiner Don Quijote-Inszenierung 2017 nicht der Sinn nach einem weiteren großen Projekt. Doch Bildhauer Tony Cragg empfahl dem Regisseur einen Klassiker zur erneuten Lektüre. Also las Sturm nach vielen Jahren wieder Herman Melvilles „Moby Dick“. War fasziniert von Kapitän Ahab und seiner hasserfüllten Jagd auf den weißen Wal, in der er eine Blaupause für einen Menschen erkannte, „der durch einen Unfall ausgrenzt wird, verunsichert und verletzt Feindbilder aufbaut“. Sturm denkt dabei auch an die politische Ebene - an Putin, Trump oder Erdogan und an die Kompensation von Minderwertigkeitsgefühlen, an Narzissmus. Hochaktueller Stoff für ein eigenes Stück, das 2019/2020 aufgeführt werden sollte. Die Corona-Pandemie funkte dazwischen - nun wird am 4. September in den Riedel-Hallen Premiere gefeiert.
Aus der Sicht „eines gelebten Lebens“ Moby Dick: Die Wut des Verletzten
Wuppertal · Wuppertaler Bühnen bringen Robert Sturms Bühnenfassung in den Riedel-Hallen zur Aufführung. Was Herman Melvilles Klassiker heute sagt.
31.08.2021
, 18:33 Uhr