Im Breitensport kommen sexualisierte Grenzverletzungen, Belästigung und Gewalt nicht so häufig vor wie im Leistungssport, dennoch sind sie ein ernst zu nehmendes Problem. Das ist das Ergebnis der Studie „SicherImSport“, die die Bergische Universität Wuppertal und die Universitätsklinik Ulm gemeinsam angestellt haben. 4367 Vereinsmitglieder aus ganz Deutschland nahmen an der Onlinebefragung – der größten ihrer Art zu diesem Thema – teil. Ein Viertel der Befragten erfuhr mindestens einmal sexualisierte Grenzverletzungen oder Belästigungen ohne Körperkontakt, etwa in Form anzüglicher Bemerkungen, bei 19 Prozent geschah das in Form von Berührungen wider Willen. 64 Prozent gaben an, mindestens einmal beschimpft, bedroht oder ausgeschlossen worden zu sein, 37 Prozent sprachen von Formen körperlicher Gewalt wie Schütteln oder Schlagen. Zusammengefasst hatten 69 Prozent der Befragten mindestens einmal derartige negative Erfahrungen gemacht. Je höher das sportliche Leistungsniveau ist, desto größer scheint das Risiko zu sein, von Belästigung oder Gewalt betroffen zu sein. So berichten 84 Prozent der Befragten, die auf internationaler Ebene im Leistungssport aktiv waren, über mindestens eine Erfahrung von Belästigung oder Gewalt. Dies trifft im Vergleich auf 53 Prozent derjenigen zu, die im Freizeit- oder Breitensport aktiv waren.
Studie der bergischen Universität Auch im Breitensport haben viele Gewalterfahrungen gemacht
Wuppertal · Eine Studie der Bergischen Universität verdeutlicht, wie wichtig Prävention zum Thema Gewalt bei Sportbünden und Vereinen ist. Geleitet wird sie von Professorin Bettina Rulofs, die jetzt Wuppertal nach Köln gewechselt ist.
08.11.2021
, 19:30 Uhr