Handball Mit kurzem Anlauf gegen die Eulen
Wuppertal/Ludwigshafen · Nach der Länderspielpause bleibt für den BHC wenig Zeit, sich auf Donnerstag vorzubereiten.
Erst am Dienstag hat BHC-Trainer Sebastian Hinze seinen Kader wieder komplett. Mit den beiden Schweden Linus Arnesson und Max Darj kehren die letzten der insgesamt sieben Nationalspieler zum Handball-Bundesligsten zurück, die in der vergangenen Woche auf Länderspielreise waren. Die übrigen fünf trainierten gestern erstmals wieder mit. Nicht viel Zeit jedenfalls, sich gezielt auf die nächste Aufgabe vorzubereiten, die bereits am Donnerstag bei den Eulen aus Ludwigshafen wartet (19 Uhr). „Ein Spiel, in dem es unser Anspruch sein muss, zu gewinnen“, formuliert Kapitän Kristian Nippes dennoch klipp und klar. „Sie haben in der vergangenen Saison dafür gesorgt, dass wir jetzt nicht im Europapokal spielen, das wäre es schon schön, wenn wir gewinnen“, fügt Regisseur Tomas Babak trotz aller Müdigkeit (er kehrte mit Torwart Tomas Mrkva erst am Sonntag Nachmittag aus der Schweiz zurück, wo er mit Tschechien am Samstag noch ein Länderspiel bestritten hatte) hinzu.
Mit Ludwigshafen
noch eine Rechnung offen
Gemeint ist der drittletzte Spieltag der vergangenen Saison, als der BHC trotz zwischenzeitlicher Acht-Tore-Führung noch einen Sieg verspielt und mit 22:23 verloren hatte. Punkte, die dem BHC am Ende zu Platz sechs gereicht hätten, während sie für Ludwigshafen den Grundstein zum Klassenerhalt legten, der durch zwei weitere Erfolge aus schier auswegloser Lage noch realisiert werden konnte.
Diese Rechnung will BHC-Trainer Sebastian Hinze freilich nicht aufmachen. „Ich bin mir sicher, dass wir dann im nächsten Spiel nicht gegen Minden gewonnen hätten“, sagt er. Aus dem Spiel von damals könne man aber mitnehmen, „dass sie immer bis zum Ende kämpfen und wir dort nicht nachlassen dürfen“, so Hinze.
Auch wenn die Eulen, wie sich die Ludwigshafener nennen, mit erst zwei Punkten mit Aufsteiger Nordhorn aktuell das Tabellenende zieren, hält er die Mannschaft für stärker als in der vergangenen Saison. „Bis auf die Partie gegen Göppingen waren sie immer in der Nähe von Punkten“, so Hinze, der als Beispiel den jüngsten Auftritt in Flensburg anführt. Dort hatte der Underdog beim 26:29 acht Minuten vor dem Spielende noch geführt. Die Mittelleute Dominik Mappes und Max Neuhaus seien echte Verstärkungen. Die Mannschaft trete zu Hause sehr emotional und aggressiv in der Deckung auf, und werde sich gegen den BHC sicher etwas ausrechnen. Hinze: „Ich gehe mal davon aus, dass sie sich zehn Tage konzentriert auf uns vorbereiten konnten.
„Wir müssen schnell in unseren Rhythmus kommen“, sagt BHC-Linksaußen Jeffrey Boomhouwer, der sich im Moment noch fühlt wie „auf der Kirmes“. Gemeint ist die Rundreise mit der niederländischen Nationalmannschaft mit Spielen zu Hause gegen Polen II, in Slowenien und zuletzt in Österreich. Erst am Montag um 9.30 Uhr landete Boomhouwer in Düsseldorf nach dem Rückflug aus Graz.
Auch er würde natürlich gern noch mehr Polster zwischen sich und die Eulen auf dem ersten Abstiegsplatz packen, wobei Trainer Sebastian Hinze grundsätzlich mit der bisherigen Ausbeute von 8:12 Punkten und auch der Spielweise zufrieden ist. „Für uns ist der Bundesliga kein Sieg selbstverständlich, aber natürlich fahren wir nach Ludwigshafen und wollen gewinnen“, betont er noch einmal. Dann wäre auch ein Sprung von Platz 13 nach vorne möglich, zumal eine Woche später der Tabellenneunte Erlangen nach Solingen kommt.