Christos (15) ist Deutschlands Nummer zwei im Judo

Das 15-jährige Talent des TSV Einigkeit Dornap hat sich mit Fleiß und Leidenschaft hochgekämpft.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. „Wenn Sie denken, Sie haben sich verfahren, sind Sie genau richtig“, pflegt Karl-Heinz Schultz, Vorsitzender des TSV Einigkeit Dornap, die Lage der Turnhalle am Radenberg zu beschreiben, in der viele Gruppen des Vereins trainieren.

Genauso überraschend wie für Nichteingeweihte die Halle an der Stadtgrenze zu Wülfrath tauchte jetzt auch der Name des Vereins in den Siegerlisten der Deutschen Judomeisterschaften auf. Verantwortlich dafür ist das bislang größte Talent, das in dem Verein, der seit 25 Jahren eine Judo-Abteilung besitzt, bisher heranwuchs: Der 15-jährige Christos Pintsis wurde Anfang März in Herne Deutscher U-18-Vizemeister in der Gewichtsklasse bis 46 Kilogramm.

„Judo ist meine Leidenschaft, seit ich fünf bin“, versichert der Schüler des St.-Anna-Gymnasiums — und je mehr er darüber erzählt, desto klarer wird, dass seine Erfolge in der japanischen Kampfsportart (übersetzt der sanfte Weg) doch nicht so überraschend sind.

Papa Petros — selbst Inhaber des Schwarzen Gürtels (3. Dan) — ist Judo-Trainer der ersten Stunde beim TSV. Sein Sohn schaute schon als Kleinkind gern zu und konnte es kaum erwarten, endlich selbst mittrainieren zu dürfen. „Angefangen haben wir mit acht Kindern, inzwischen sind es mehr als 100 Judoka jeden Alters“, sagt Petros Pintsis stolz.

Christos trainiert allerdings nur mittwochs im eigenen Verein. Donnerstags fährt er nach der Schule zum Landes-Kadertraining nach Köln, freitags trainiert er bei Kooperationspartner Haan und am Montag bei Kreistrainer Patrick Schweitzer im Elberfelder Studio „Judo and more“ von Peter Frese. „Christos ist ein fleißiger Junge“, lobt Frese, der sich als Präsident des Deutschen Judo-Bundes auskennt.

In den vier Minuten dauernden Kämpfen zahlt sich für Pintsis oft genug seine Ausdauer aus. Die holt er sich nicht nur im Training auf der Matte — meist gegen Ältere —, sondern auch bei sonntäglichen Joggingeinheiten. Papa Petros oder Freunde kommen bei seinem Tempo inzwischen nicht mehr mit. „Da laufe ich dann lieber allein“, versichert Christos Pintsis, der direkt neben dem Radenberg zu Hause ist.