Der RSC bläst zum Finale: Am Samstag kommt Herringen
Im 1. Play-off-Finale um die Deutsche Meisterschaft haben die Cronenberger Heimrecht und wollen dem Favoriten ein Bein stellen.
Cronenberg. Auch als Außenseiter kann man sich wohlfühlen. Das haben die Rollhockey-Spieler des RSC Cronenberg in den bisherigen Play-off-Spielen um die Deutsche Meisterschaft bewiesen. Nachdem sie nach verpatzter Vorrunde Darmstadt und Iserlohn in mitreißenden Spielen ausgeschaltet haben, folgt am Samstag der finale Höhepunkt — mit der Frage: Können die Löwen nun auch Titelverteidiger SKG Herringen vom Thron stoßen?
Die Herringer, die um 15.30 Uhr zum ersten Play-off-Spiel nach dem Modus best off three (siehe Kasten) in die Alfred-Henckels-Halle kommen, sind nicht erst seit ihren klaren 4:1- und 8:1-Siegen im Pokalfinale gegen Iserlohn klar favorisiert. Aber RSC-Trainer Sven Steup sagt: „Natürlich ist das eine sehr starke Mannschaft, aber die Pokalergebnisse gegen Iserlohn sind kein alleiniger Maßstab. Wir wissen, was sie können, aber auch, was sie nicht können“, sagt der 38-Jährige, für den es nach zehn Jahren der letzte Heimauftritt sein wird. „Daran verschwende ich noch keinen Gedanken, es geht ja auch noch nach Herringen“, versichert er.
Dennoch wäre für ihn der zehnte Titel innerhalb seiner zehnjährigen Tätigkeit die Krönung, zumal der RSC nach dem 2012 eingeleiteten Umbruch diesmal als Außenseiter antritt. Im Gegensatz zu Herringen, dessen Nationalspieler Kevin Karschau, Lucas Karschau, Liam Hages und Robin Schulz gegen Iserlohn alle trafen, verfügt der RSC über keinen aktuellen Nationalspieler mehr, dafür aber über einige Trümpfe.
Da ist Klasse-Torhüter Basti Wilk, der am Samstag erstmals als junger Vater spielt, nachdem vor eine Woche seine Tochter geboren wurde. Da sind die Routiniers wie Marc Wochnik, Marco Bernadowitz und Jens Behrendt, die wissen, wie man Titel holt. Und da ist der Spanier Jordi Molet, der in den Play-offs richtig aufgedreht hat.
Sechster Mann sollen die Fans werden. „Die Stimmung in Cronenberg ist in den Play-offs fantastisch. Das beflügelt“, sagt Sven Steup. Eine Gemeinsamkeit haben übrigens beide Finalisten. Denn nicht nur RSC-Coach Steup gibt nach der Saison den Staffelstab weiter an Marc Berenbeck. Bei Herringen beendet Detlef Schulz seine erfolgreiche zweijährige Trainerzeit und wird von „Alfredo“ Meier abgelöst.
Schulz hat schon angekündigt, dass er sich im Jahr des 100-Jährigen Bestehens des Vereins mit dem Double aus Meisterschaft und Pokal verabschieden will. Schockieren lässt sich der RSC dadurch nicht.