Die Blütenträume des WSV welken in Koblenz wieder
Der Aufwärtstrend setzte sich beim enttäuschenden 1:1 gegen die TuS vorerst nicht fort.
Das Selbstvertrauen vom ersten Saisonsieg mit vier schönen Toren im Rücken, Anreise einen Tag vorher, ein schöner Sommerabend vor ansprechender Kulisse im Koblenzer Stadion Oberwerth und ein biederer Gegner: Eigentlich waren die Voraussetzungen für den Wuppertaler SV am Samstag optimal, um die Aufholjagd Richtung Tabellenspitze fortzusetzen. Nach dem 1:1 und einer enttäuschenden Leistung erwiesen sich die Hoffnungen des WSV in der Stadt der Bundesgartenschau aber vorläufig noch als Blütenträume.
Bei fünf Punkten Rückstand auf den neuen Tabellenführer Trier und Platz zehn tritt das Team von Karsten Hutwelker bestenfalls auf der Stelle. Besonders enttäuschend für die gut 250 mitgereisten WSV-Anhänger war, wie die Mannschaft sich in den ersten 45 Minuten gegen die engagierteren Koblenzer den Schneid abkaufen ließ. Einige von denen, wie Eigengewächs Eike Mund, verfügten lediglich über Sechstliga-Erfahrung. Trotzdem gelang es dem WSV wegen zu ungenauen Spiels nicht, Druck aufzubauen. Benni Baltes scheint mit der Spielmacherrolle bisher überfordert, Ex-Zweitliga-Spieler Marcel Landers war auf der rechten Seite teilweise zu schnell für den Ball, und auch den Abwehrstrategen Robert Fleßers und Daniel Flottmann unterliefen in der Vorwärtsbewegung unerklärlich viele Abspielfehler.
Tragisch, dass ausgerechnet Torhüter Sascha Samulewicz, der bisher zu den Besten gehörte, seinem Team beim 0:1 einen weiteren Klotz ans Bein hängte. Einen leichten Ball ließ er dem Koblenzer Jura Groß vor die Füße fallen.
„Bis zur Pause waren wir besser. Ich hatte gehofft, wir halten diesen Vorsprung länger“, sagte Koblenz-Trainer Michael Dämgen nachher, wohl wissend, dass er gegen seinen alten Arbeitgeber am Ende mit einer Punkteteilung zufrieden sein konnte. „Die haben einfach viel mehr Qualität, uns schwanden nachher die Kräfte.“
Schon nach 51 Minuten war dem auch am Samstag wieder gefährlichsten WSV-Spieler Christian Knappmann das 1:1 gelungen. Eine Kopfballverlängerung des eingewechselten Jerome Assauer aus dem Mittelfeld netzte er eiskalt ein, wobei diesmal der unerfahrene TuS-Torwart Kadir Yalcin mit zögerlichem Herauslaufen kräftig mitgeholfen hatte.
Die Zeit war also da, noch zum Sieg zu kommen und auch die Gelegenheit. Der unermüdliche Ken Asaeda, der allerdings nicht so stark war wie am Dienstag, traf aber aus der Nahdistanz nur den Pfosten. Und auch bei einigen Standards hatte der nun überlegene WSV etwas Pech. Insgesamt blieb es aber spielerische Magerkost, bei der der junge Jan Steffen Meier im Mittelfeld erneut den ballsichersten Eindruck hinterließ.
„So ein Spiel muss man einfach mal dreckig mit 2:1 gewinnen“, sagte Torschütze Christian Knappmann nachher. Doch so blieb die Gewissheit, wichtige Punkte liegengelassen zu haben und den eigenen Ansprüchen noch hinterherzulaufen.
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