Einen Punkt gewonnen, aber zwei Spieler verloren: In letzter Minute hat Fußball-Oberligist Cronenberger SC ein Unentschieden gegen den FC Kray gerettet und sich für einen abermals aufopferungsvollen Kampf belohnt. Beim 2:2 (1:1) verletzte sich Finn Belzer jedoch schwer, zudem sah Stürmer Furkan Tasdemir die Ampelkarte.
An der Hauptstraße lief die letzte Spielminute und Cronenbergs Flügelflitzer Luka Sola trat das Gaspedal noch einmal bis zum Anschlag durch. Nach seinem unwiderstehlichen Antritt hatte der 20-Jährige auch noch das Auge für Dominik Heinen - der stets zuverlässige Mittelfeldspieler setzte die Kugel aus 16 Metern überlegt ins Krayer Gehäuse und ließ sich gemeinsam mit Sola im Anschluss von seinen Mannschaftskollegen herzen.
Unmittelbar nach Abpfiff war beim CSC aber niemandem mehr zum Feiern zumute. Einerseits hatte eine bis zum Schluss intensive Partie viel Kraft gekostet und andererseits bezahlten die Hausherren das Remis teuer: Schwer verletzte sich Finn Belzer an der Schulter und wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. Der Außenverteidiger ist damit bereits nach dem dritten Spieltag der dritte Langzeitausfall im ohnehin schon nicht breit besetzten CSC-Kader. Auch die Miene von Stürmer Furkan Tasdemir war düster - der Neuzugang vom WSV erzielte zwar sein erstes Saisontor, musste nach 83 Minuten wegen wiederholtem Foulspiel aber frühzeitig duschen und wird dem CSC in St. Tönis (Sonntag, 15 Uhr) fehlen.
Dem Kräftemessen zwischen CSC und Kray hingegen fehlte es an fast nichts, 200 Zuschauer kamen bei strahlend blauem Himmel und 25 Grad voll auf ihre Kosten. Einige Fans aus Kray sorgten allerdings nicht gerade dafür, dass ihr sowieso schon ramponierter Ruf aufpoliert werden würde: Insbesondere hinter den beiden Ersatzbänken ging es verbal immer wieder unter die Gürtellinie. Die CSC-Mannschaft ließ sich davon nicht beeindrucken - sie machte vor allem über das Offensivtrio Luka Sola, Timo Leber und Furkan Tasdemir immer wieder viel Alarm. Leber war es, der das 1:0 von Tasdemir perfekt über die rechte Seite vorbereitete (29.) - die verdiente Führung für die Hausherren, die einen deutlicheren Vorsprung bis zum Pausenpfiff aber mehrmals verpassten. „Wir hatten tolle Umschaltaktionen drin und haben wie schon vergangene Woche viel richtig gemacht, verpassen aber das 2:0 oder 3:0“, war CSC-Trainer Axel Kilz vom Auftritt seiner Spieler trotzdem angetan. Weil der Gast aus Essen offensiv ebenfalls zu gefallen wusste, entwickelte sich ein abwechslungsreiches und spannendes Duell, dass die Zuschauer mitriss. Noch vor der Pause glich Krays Japaner Shunta Watanuki aus (43.) - und nach dem Seitenwechsel legten die Gäste noch einen Zahn zu und gingen durch ein Traumtor des agilen Calvin Minewitsch (62.) in Front. Was im Anschluss folgte, dürfte Krays Trainer Christian Mikolajczak mindestens eine schlaflose Nacht bescheren: Im Minutentakt vergaben seine Schützlinge beste Gelegenheiten. Neben einer herausragenden Moral hatte der CSC diesmal also das Glück auf seiner Seite - obwohl Luka Sola auf der Gegenseite (80.) schon das 2:2 hätte erzielen müssen. Berücksichtigt man den gesamten Spielverlauf, ging das Unentschieden letztendlich in Ordnung - auch wenn beide Teams den Platz mit überwiegend gesenkten Köpfen verließen. „Wenn wir hier heute verloren hätten, wäre das sicher ungerecht gewesen. Es war im zweiten Durchgang zwar weniger spektakulär, den Punkt haben wir uns aber mehr als verdient“, zog Kilz ein passendes Fazit.
Fußball-Oberliga CSC: Kein Spiel für schwache Nerven
Wuppertal · CSC trennt sich vom FC Kray mit 2:2.
05.09.2021
, 19:07 Uhr