Handball: Beyeröhdes ernüchternder Befund

Kapitale 22:41-Schlappe gegen den TuS Weibern.

Wuppertal. Bekanntlich ist nichts so schlimm, als dass es nicht noch schlimmer kommen könnte. Den schlagenden Beweis trat der TVBeyeröhde nach der Zehn-Tore-Pleite in der Vorwoche gegen TuS Metzingen beim Gastspiel in Weibern an. 41:22 (19:7) hieß es am Ende für die Gastgeberinnen, die selbst erstaunt waren, dass sie mit dem Tabellenletzten so leichtes Spiel hatten.

"Zur Pressekonferenz bin ich gar nicht mehr gegangen. Wer in der Halle war, der hat gesehen, was wir für haarsträubende Fehler gemacht haben", sagte der leidgeprüfte TVB-Coach René Baude.

Im Stillen wird er wohl bedauert haben, dass die Partie trotz des bei Weiberns Neuzugang Lisa Schenk aufgetretenen H1N1-Virus (Schweinegrippe) nicht abgesagt worden war. Doch da die Tests bei den übrigen Verdachtsfällen negativ ausgefallen waren, fand das Spiel in der Robert-Wolff-Halle statt.

Beim TV Beyeröhde ging es auf dem Spielfeld praktisch von Anfang an drunter und drüber. "Nach 2:6 sah man schon, dass das nichts werden würde", war Baudes frühe, trübe Erkenntnis. Es war, als hätten die Beyeröhder Spielerinnen Angst vor einer eventuellen Ansteckungsgefahr. Im Angriff vermied man den Körperkontakt mit den putzmunter agierenden TuS-Abwehrspielerinnen ebenso wie in der Abwehr.

Da bot man den Außen Annick Brosshart (zehn Treffer) und Daniela Salz Gelegenheit sich auszutoben. Und auch Simone Salz und Jessica Oster durften relativ unbelästigt auf das von Lilla Mozga und Tini Herrmann - sie wurden allerdings von ihren Vorderleuten schmählich im Stich gelassen - nicht eben brillant gehütete Tor werfen.

Auch die mit erheblicher Phonstärke vorgetragene Halbzeit-Ansprache von René Baude brachte keinen Erfolg. Im Gegenteil - die deprimierende Tordifferenz wurde noch weiter "ausgebaut".

"All das Feuer und die Leidenschaft, die meine Spielerinnen im Training zeigen, waren wieder einmal im Spiel nicht zu sehen. Wenn ich nach einem positiven Aspekt dieser Schlappe suche, dann fällt mir nur ein, dass wir bis zum Schluss versucht haben, Paroli zu bieten", sagte Baude.

Bleibt nur die Hoffnung, dass die Mannschaft beim Länderspiel Deutschland gegen Holland in der Uni-Halle am 26. November Anschauungsunterricht nimmt und Lehren aus den bisherigen Niederlagen zieht.