Handball TVB fehlen in Leipzig Kraft und Tempo

Leipzig/Wuppertal · Ersatzgeschwächt verlieren die Zweitliga-Handballerinnen zum Auftakt mit 27:33.

Luisa Knippert war durch einen Bluterguss gehandicapt, stellte sich aber in den Dienst der Mannschaft.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Wie befürchtet, startete der Handball-Zweitligist TVB Wuppertal mit einer Niederlage beim HC Leipzig (HCL) in die neue Saison. Beim früheren, mehrfachen Deutschen Meister gab es am Sonntag für die Wuppertaler Handballerinnen beim 27:33 (12:17) nichts zu holen.

Ohne die wegen eines Einsatzes mit Bayer Leverkusen im Europapokal fehlende Annefleur Bruggemann fehlte dem letztjährigen Tabellenvierten definitiv eine entlastende Rückraumspielerin, die auch mal aus der zweiten Reihe werfen und eine Lösung parat haben kann. Nach ihren Verletzungen kann man das sicherlich weder von Silvia Szücs und Melanie Fabisch, noch von der sehnsüchtig erwarteten Ramona Ruthenbeck erwarten.

„Natürlich möchte ich als Trainerin jede Spielerin immer dabei haben. Aber es ist mit Leverkusen alles kommuniziert. Deshalb bin ich nicht sauer oder enttäuscht. Europapokal ist für Anne sportlich genauso wichtig“, sprach Kowalska diplomatisch über das Fehlen ihrer momentan – neben Michelle Stefes - wohl stärksten Spielerin. Das als Entschuldigung vorschieben, ließ sie erst recht nicht gelten.

Weil auch Luisa Knippert geschwächt war und sich mit einem Bluterguss in den Dienst der Mannschaft stellte, musste man hinnehmen, dass es dem Team insgesamt etwas an Tempo und Kraft fehlte. Nach anfänglich konzentriertem Spiel ließ der TVB die Gastgeberinnen von 10:8 (18.) binnen weniger Minuten auf 16:9 (24.) davonziehen. „In dieser Zeit haben wir zu viele technische Fehler gemacht und falsche Entscheidungen getroffen“, sagte Dagmara Kowalska, die gebetsmühlenartig um Geduld für ihr Team bittet.

Um die fünf Tore Rückstand zur Halbzeit in der zweiten Hälfte umzudrehen, fehlte den Handballgirls die Konstanz. Auf gute Aktionen folgten wiederum unkonzentrierte Abschlüsse und zu einfache Gegentreffer. Dagegen war auch Dana Centini im Tor machtlos. Eine Pause fürs Durchschnaufen konnte sich die Keeperin kaum nehmen. Mit Natascha „Taschi“ Krückemeier war ihre Stamm-Kollegin im Tor kurzfristig ausgefallen. Während Krückemeier ihr lediglich seelische Unterstützung leistete, zog sich Katja Grewe aus dem Oberligateam um und stellte sich als Aushilfe zur Verfügung.

„Die Mannschaft hat das Herz in die Hand genommen und versucht, sich zu wehren“, sagte Kowalska, die ihrem Team am Montag nach der langen Reise zwar am liebsten Erholung gönnen würde, aber nicht kann. „Wir müssen noch einiges arbeiten. Daher müssen wir wenigstens Wurftraining absolvieren“, erklärte die Trainerin, mit Blick auf die Auftaktpartie.

TVB: Centini, Grewe (Bei einem 7-Meter) – Fabisch (2), Knippert (4), Michaelidis (2), Ruthenbeck (6/5), Szücs (3), Stefes (3), Tomlik (5), Franz, Havel (2).

(e.ö.)