Jugendfußball: Puschs Weg ist vorgezeichnet
Richard Sukuta Pasu hat es ein weiteres Talent aus Wuppertal in eine DFB-Auswahl geschafft.
Wuppertal. Kolja Pusch hat momentan ungewohnt viel Freizeit. Weil Schulferien sind, fällt nämlich ein Großteil seines normalen Tagesablaufs unter den Tisch. Ansonsten hat der 15-Jährige einen absolut durchorganisierten Tag.
"Morgens um 6.15 Uhr stehe ich normalerweise auf, um 7.04 Uhr fahre ich mit dem Zug nach Opladen zur Schule. Die geht so bis 14.15 Uhr, danach Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und dann geht es zum Training", erzählt der Junge aus Ronsdorf, der zu den ganz großen Wuppertaler Fußballtalenten gehört.
Vor drei Jahren wurde er von den Scouts des Bundesligisten Bayer Leverkusen entdeckt. Ein Glücksfall für Kolja, der seitdem voll auf die Karte Fußball setzt. "Fußballprofi wäre natürlich ein absoluter Traumberuf", sagt er grinsend. Von montags bis donnerstags steht von 17 bis 19 Uhr Training mit der B-Jugend des Werksklubs auf dem Programm, samstags das Abschlusstraining, sonntags ein Spiel.
"Klar ist das viel Fußball. Aber es macht eben auch Riesenspaß. Außerdem erlebt man noch unglaublich viel", sagt der junge Bursche, der mit seinem Sport schon viel herumgekommen ist. Holland, Belgien, Italien, Griechenland, sogar das Scheichtum Katar hat Kolja mit den Bayer-Kickern schon bereist.
Vor einigen Wochen ist für den Wuppertaler eine weitere attraktive Reisegruppe hinzu gekommen: Die U16-Nationalmannschaft. Entdeckt wurde Kolja vor den Sommerferien beim Turnier der 21 Fußball-Landesverbände in Duisburg, als er sich mit der Mittelrheinauswahl den Turniersieg sicherte. "Da habe ich ganz gut gespielt", erinnert sich Kolja Pusch, der froh war, dass er in Duisburg überhaupt dabei sein konnte, da er zu diesem Zeitpunkt einen Bruch des Handgelenks noch nicht vollständig auskuriert hatte.
Gegen Belgien und Mazedonien wurde der Linksfuß, der sich im zentralen Mittelfeld genauso wohl fühlt wie als linker Verteidiger, bereits eingesetzt. Demnächst könnten Berufungen in den Kader der U16 für die Spiele in Finnland und Estland folgen. Übrigens zusammen mit drei weiteren Spielern aus der Leverkusener Talentschmiede, die in regelmäßigen Abständen immer wieder starke Nachwuchsleute hervorbringt.
Der Wuppertaler Richard Sukuta-Pasu kam inzwischen sogar schon zu seinen ersten Einsatz im Bundesligateam. "Richie ist ein super Typ und für mich ein absolutes Vorbild", sagt Kolja. Beide kennen sich gut, schließlich wurden sie lange genug gemeinsam vom Fahrdienst der Bayer-Kicker zwischen Wuppertal und Leverkusen chauffiert.
Ob es für Kolja letztendlich etwas wird mit der großen Profi-Karriere, steht zwar noch in den Sternen, Bundesligaluft schnuppert der Spezialist für Standardsituationen aber bereits jetzt. Denn die B-Jugendspieler sind regelmäßig als Balljungen eingesetzt. Dann kann Kolja Pusch seine Lieblingsspieler Patrick Helmes und Gonzalo Castro, der aus der Jugend von Viktoria Rott hervorging, schon einmal aus allernächster Nähe beobachten.