Kooperation Junior-Uni und BHC: Ein-Handball-Projekt mit Strahlkraft
Wuppertal · BHC-Profis werden in den Osterferien bei Kursen an der Junior Uni assistieren. Es soll der Auftakt zu einer langfristigen Kooperation sein.
Handball wird in den Osterferien auch auf dem Lehrplan der Wuppertaler Junior Uni stehen. Und dabei nutzt die Bildungseinrichtung für Kinder, die mit ihrem besonderen außerschulischen Angebot europaweit Schule macht, das Know-How und die Strahlkraft der Bundesliga-Handballer des Bergischen HC. Sie sollen - als Auftakt einer länger angelegten Kooperation - den Dozenten bei zwei Ferienkursen unter die Arme greifen und dürften dabei auch selbst etwas lernen, denn dann soll der Handball nicht nur praktisch, sondern auch wissenschaftlich angepackt werden.
„Wie schnell kann so ein Handball werden, welche Kräfte treten beim Sprungwurf auf? Warum benutzen die Profis Haftharz? Und wie ernährt sich eigentlich so ein Hochleistungssportler im Idealfall? Das sind nur einige der Fragen, denen dann auch experimentell auf den Grund gegangen wird.
„Junior Uni und der BHC haben eines gemeinsam - beiden hat man den großen Erfolg nicht zugetraut“, kokettierte Andreas Ziegler, der Gründer der Junior-Uni, als er am Mittwoch zur Vorstellung der Ferienkurse eine Abordnung des Bergischen HC mit Geschäftsführer Philipp Tychy und Trainer Sebastian Hinze an der Spitze begrüßen konnte. Beide wirkten aus der Region heraus, genössen aber inzwischen internationale Anerkennung. „Wir waren schon länger in Kontakt und sind froh, dass es jetzt geklappt hat“, erwiderte Philipp Tychy. Der Zeitpunkt habe nichts damit zu tun, dass der BHC im Bergischen gerade Diskussionen darüber ausgelöst hat, dass er künftig auch regelmäßig Heimspiele in Düsseldorf austrägt.
Sicher aber hatte der Zeitpunkt etwas mit der Handball-Begeisterung zu tun, die die WM in Deutschland gerade ausgelöst hat. Und so waren am Mittwoch auch viele handballbegeisterte Kinder mit ihren Eltern ins Foyer der bunt gestalteten Lehranstalt am Brögel gekommen, um die BHC-Handballer Arnor Gunnarsson, Fabian Gutbrod, Kristian Nippes und Jeffrey Boomhouwer mit Fragen zu löchern. Was sie als Kind mal werden wollten? „Müllmann“, antwortete Fabian Gutbrod zur Verblüffung vieler, um dann die Erklärung gleich nachzuschieben. „Damals dachte ich, da muss man nur einmal pro Woche arbeiten.“ Heute muss er im Training täglich schuften. Dass Handball-Profi für sie ein ganz normaler Job sei, berichtete Kapitän Kristian Nippes, leider nicht ganz so gut bezahlt wie der von Fußball-Profis.
Arnor Gunnarsson, gerade von der WM mit Island zurückgekehrt, und Siebenmeterspezialist, antwortete auf die Frage, wie man Strafwürfe trainiert: „Ich mache nach jedem Training zwei, drei, vier, fünf Würfe - und dann musst Du einfach kühlen Kopf bewahren.“
An der aufgebauten Station im Foyer konnten anschließend mit den Profis Sprungübungen gemacht werden, die Klebewirkung des Haftharzes ausprobiert oder Ernährungfragen geklärt werden. Beispiel: „Vor dem Training viele Kohlenhydrate essen, nachher auch Proteine, damit die Muskeln besser regenerieren.Und Cola ist eigentlich tabu, weil sie mit ihrem Phosphat das für muskuläre Prozesse wichtige Magnesium hemmt.
Fabian Schächt, der zu Ostern auch Dozent sein wird, ließ drinnen einige Bälle werfen - weil es draußen ja schneite. Er ist übrigens selber Handballer bei der Cronenberger TG, konnte also aus Erfahrung die richtigen Techniken zeigen.
Ebenfalls Handballer, und zwar beim HSV Wuppertal, ist der neunjährige Philipp Mende, der zu Ostern unbedingt dabei sein will. Da gilt es zunächst mal, sich den Termin 1. April, 9 Uhr zu merken, denn dann öffnet die Anmeldung. „Meine Frau wird dann am Computer sitzen“, versichert Philipps Papa Carsten. Denn die Plätze dürften schnell weg sein, zumal zum Paket auch der Besuch eines BHC-Bundesligaspiels gehört.