Taekwondo - Peking bleibt das große Ziel
Die Olympischen Spiele rücken für die Wuppertalerin Pinar Budak immer näher.
Wuppertal. Dass Peking nicht klappen könnte, daran hab ich noch gar nicht gedacht", sagt Pinar Budak. Die Taekwondo-Kämpferin aus Wuppertal hat gute Chancen, im August bei den Olympischen Spielen an den Start zu gehen. "Sicher ist noch nicht, dass ich dabei bin", räumt die 25-Jährige ein. Doch die Wahrscheinlichkeit ist groß. Denn außer ihr ist lediglich eine weitere Kämpferin in der engsten Auswahl für die Gewichtsklasse unter 67 Kilogramm, die ist aber seit einiger Zeit verletzt. "Es kommt noch auf die Europameisterschaft an", sagt die Ausnahmeathletin, die mehrfache Deutsche Meisterin, Europameisterin und Weltmeisterin ist. Vom 8. bis 13. April soll die EM in Rom zeigen: Wer kämpft sich durch, wer kann die bessere Platzierung mit nach Hause nehmen. Letztendlich nominiert der Bundestrainer Ende Mai seine Favoriten für Peking. Das Präsidium des Verbandes entscheidet, wer mit darf. Hoffen und Bangen bis dahin? "Ich bin optimistisch. Ich habe in den vergangenen Monaten alle Turniere wie beispielsweise die Dutch Open gewonnen", sagt Pinar Budak. Hartes Training, konstante Leistungen - da sollte Peking die logische Folge sein. Von Nervosität bei der Athletin keine Spur: "Ich bin müde, die Vorbereitung ist körperlich sehr anstrengend." Die Trennung von ihrem Heimatverein und Trainer Hakan Gümüs tut ihr nach eigener Aussage gut. "Für mich ist erstmal eine Welt zusammengebrochen. Aber jetzt hab ich endlich den Kopf frei und kann nach meinem eigenen Trainingsplan arbeiten." Von der Stadt Wuppertal hat sie eine Turnhalle auf dem Rott zur Verfügung gestellt bekommen, dort kann sie täglich trainieren. Trainingspartner kommen aus ihrem neuen Verein. Unter der Woche wird in Wuppertal gekämpft, die Wochenenden verbringt Pinar in ihrem neuen Dojo in Swisttal. Die Sportlerin hat sich neu orientiert, wirkt gelassen, ruhig und vor allem selbstbewusst. "Ich bin richtig glücklich. Mein neuer Verein unterstützt mich, wo es geht." Dazu gehört auch, dass ein vorzeitiges Ausscheiden wie bei der German Open nicht als Katastrophe bewertet wird. "Bei dem gesamten Turnier gab es Schwierigkeiten wegen eines neuen Wertungssystems", erzählt sie. Denn bei der internationalen Deutschen Meisterschaft wurden neue Westen getestet, die über ein Messgerät verfügen. Das zeigt Trefferwirkungen an, sofern die Schläge und Tritte zum Körper stark genug sind. "Darauf haben sich die Kampfrichter verlassen und zum Teil nicht mehr richtig hingeschaut", beklagt die Kämpferin. Dennoch blickt sie optimistisch nach vorn. "Früher habe ich davon geträumt, Deutsche Meisterin zu werden. Das hab ich erreicht und mir das Ziel gesetzt, einmal bei den Olympischen Spielen dabei zu sein." Und danach? "Dann werden andere Dinge wichtiger sein, wie Beruf, Geld verdienen und Familie gründen", sagt Pinar Budak, die von unterschiedlichen Sportförderungen finanziell unterstützt wird. Und als formuliere sie bereits ein Fazit für die Zeit nach Olympia: "16 Jahre Leistungssport sind auch irgendwie genug für den Körper." Zur Person Pinar Budak ist am 19. November 1982 in Wuppertal geboren worden und hat am 1. Oktober 1993 im Alter von elf Jahren mit dem Kampfsport Taekwondo begonnen. Ihren Heimatverein Wuppertaler Tiger hat die 25-jährige Topathletin Ende 2007 verlassen und ist zum Taekwondo-Verein Swisttal gewechselt, wo sie bei Dimitrios Lautenschläger trainiert. Sie ist Nationalmannschaftsmitglied und trägt den 3. Dan (Schwarzgurt).