Wuppertaler SV WSV findet den Faden nicht mehr
Fußball-Oberliga: Der Spitzenreiter unterliegt dem FC Mönchengladbach überraschend aber nicht unverdient 0:1.
Wuppertal. Der Beginn war stürmisch, doch das Ende traurig. Mit hängenden Köpfen verließen die Spieler von Oberliga-Spitzenreiter Wuppertaler SV am Sonntag nach der 0:1-Niederlage gegen den frechen Tabellen-16. 1. FC Mönchengladbach den angesichts der Wetterlage gut bespielbaren aber eben doch tiefen und hoppeligen Rasen im Stadion am Zoo. Allen war bewusst, eine große Chance verpasst zu haben, sich weiter abzusetzen. Auch wenn Trainer Stefan Vollmerhausen, der das zweite von fünf Spielen Sperre im Tribünenzimmer absaß, bei der Pressekonferenz sagte: „Wir schauen nicht so sehr auf die Konkurrenz, sondern nur auf uns.“
Der WSV-Interessierte dürfte dennoch registriert haben, dass auch Verfolger Schonnebeck verlor — mit 0:1 beim Tabellenletzten. Die Partie des KFC Uerdingen bei SW Essen war abgesagt worden, so dass der Vorsprung des WSV auf die Uerdinger vor dem Aufeinandertreffen am kommenden Samstag in der Grotenburg bei sieben Zählern bleibt.
Eine Woche nach dem am Ende souveränen 3:0-Auftakterfolg nach der Winterpause gegen den SV Hö-Nie merkte man dem WSV das Bestreben an, gleich dort weiterzumachen. Nur auf einer Position verändert — Neuzugang Aleksandar Pranjes spielte für den verletzten Enes Topal — drängten die Hausherren in den ersten Minuten mit Macht auf die Führung. Mehrmals gefror den gut 2000 Zuschauern der Torschrei auf den Lippen. Etwa als Gaetano Manno mit einem Mondball von Linksaußen fast Gladbachs Torwart Peter Dreßen überrascht hätte, und Ercan Aydogmus den Abpraller nur knapp verfehlte. Der wie immer emsige aber im Abschluss etwas unglückliche Mittelstürmer konnte wenig später auch hinter eine Flanke des erneut sehr offensivfreudigen Außenverteidigers Noah Salau per Kopf nicht genug Druck bekommen.
Nach 15 Minuten nahmen aber plötzlich auch die Gäste am Spiel teil und stellten der WSV-Abwehr mit einigen schnellen Kombinationen Aufgaben. Glück hatte der WSV, als sich Len Heinson kurz vor der Pause mit ausgestreckten Armen in einen Schuss Oguz Ayhan warf. Da hätte es auch Handelfmeter geben können. Fast im Gegenzug hätte der junge Schiri Raffael ebenfalls auf Elfmeter entscheiden können, als Pranjes nach Hereingabe von Salau fast auf der Torlinie gehalten wurde.
Dennoch kam der WSV auch nach der Pause nicht mehr richtig in Tritt. Die Verbindung zwischen Mittelfeld und Sturm riss zeitweise völlig ab und Gladbach wurde bei Kontern immer gefährlicher.
Die Zuschauer merkten, dass ihr auch körperlich abbauender WSV nun Hilfe benötigte und quittierten jede der sich nun häufenden Gäste-Chancen mit WSV-Sprechchören. Die Mannschaft mühte sich, fand aber auch mit den eingewechselten Marvin Ellmann und Dalibor Gataric ihre Linie nicht mehr. Stattdessen gelang Gladbachs Drilon Istrefi noch der Siegtreffer für die Gäste (83.). Der war nach der Qualität der Chancen nicht ganz unverdient, wie Gladbachs Trainer Stephan Houben bescheiden anmerkte und auch Stefan Vollmerhausen vollauf einräumte. „Es war inklusive Vorbereitung bereits das 14. Spiel nach der Winterpause und die erste Niederlage“, sagte er und versprach: „Uns wirft das nicht um.“
Beim WSV geht der Blick nun nach vorn auf das Uerdingen- Spiel, für das heute der Vorverkauf im Fanshop in der Rathaus-Galerie weitergeht (Einheitspreis im Vorverkauf für Sitzplätze zehn Euro, Tageskasse elf) und auf die nächsten Heimspiele. Da gibt es ab heute vergünstigte Dauerkarten, sowie vergünstigte Stehplatzpakete für das Spitzenspiel gegen Schonnebeck am 20. März.