Fußball Regionalliga WSV fordert den Tabellenführer in der Grotenburg
Kann der Fußball-Regionalligist dem KFC Uerdingen die Meisterschaft noch vermasseln?
„Wie viel Sprit ist nach neun Spielen in 30 Tagen noch im Tank? Und reicht es, um dem KFC Uerdingen die Aufstiegsträume zu vermiesen? Diese zwei Fragen stehen vor dem Gastauftritt des Wuppertaler SV beim Tabellenführer der Fußball-Regionalliga im Mittelpunkt. Spiele gegen die Krefelder haben für den WSV immer ihren Reiz, und der ist am Samstag ab 14 Uhr in der Grotenburg enorm groß. Die Kartennachfrage ist hoch, heißt es aus Uerdingen — und das dürfte nicht nur an den eigenen Fans liegen.
Vor zwei Jahren, als man dem damaligen Favoriten souverän die Oberliga-Meisterschaft weggeschnappte, waren rund 2000 Wuppertaler mit nach Krefeld gefahren. Ganz so viele dürften es diesmal nicht sein, doch die Aussicht, dem Westrivalen vielleicht noch in die Suppe spucken zu können, dürfte manchen Wuppertaler Fußballfreund erneut zur Auswärtsfahrt animieren.
Inzwischen ist der KFC auf der Überholspur. Als Aufsteiger spielte er von Anfang an oben mit, doch der Stil, der sich auch beim 1:0-Sieg im Hinspiel zeigte (unter dem damaligen Trainer Michael Wiesinger fast ein Standardergebnis), hat sich radikal geändert seit Stefan Krämer das Zepter schwingt. Ihn hat Club-Boss und Geldgeber Mikhail Ponomarev inthronisiert, nachdem er Wiesinger nach einem 2:2 gegen RWE nach Gutsherrenart vor die Tür gesetzt hatte. Sportlich gab die folgende Bilanz Ponomarev, der die 2. Liga als Ziel ausgegeben hat, Recht. 28 Punkte holte der KFC seitdem in zehn Spielen, spielte nur gegen Aufstiegsrivale Viktoria Köln unentschieden und schoss mit 32 Toren fünf mehr als in den 22 Partien zuvor.
„Sie haben offensiv eine brutale Qualität“, sagt WSV-Trainer Christian Britscho. Namen wie Ex-Bundesliga-Profi Maximilian Beister oder Marcel Reichwein sprechen für sich. „Sich gegen die hinten reinzustellen, wäre aber der falsche Weg und ist schon lange nicht unserer“, verspricht Britscho, dass seine Elf ebenso den Weg nach vorne suchen werde. So weit die Füße tragen jedenfalls.
Zuletzt beim müden 3:1 in Rhynern fiel es offenbar schwer, die letzten Prozente herauszukitzeln. Da brauchte man das 0:1 als Wachmacher. Beim Topspiel in Uerdingen ist die Motivation von Beginn an da. „Ich bin heiß auf das Spiel“, sagt etwa Enes Topal, der sich in Rhynern nach der fünften Gelben Karte schonen konnte. „Wir werden alles in die Waagschale werfen“, verspricht Gino Windmüller, der nach den 90 Minuten am Mittwoch wie alle ganz schön kaputt war.
„Anders als Uerdingen werden wir nicht beim 100 Prozent sein können. aber wir versuchen, in den hohen zweistelligen Bereich zu kommen“, verspricht Britscho. Ob dabei Kapitän Gaetano (nach neuerlichen Muskelproblemen) und Niklas Heidemann, (verspürte in Rhynern eine Verhärtung im Oberschenkel) mithelfen können, sei noch offen.
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