Meinung Erfolge mit „Zusatzzahl“
Meinung | Wuppertal · WSV und TV Beyeröhde halten dem Druck des „gewinnen Müssens“ stand. Das hebt den Wert der beiden „Pflichtsiege“.
Na klar, rein rechnerisch ist es natürlich nicht möglich, doch manchmal ist ein Sieg mehr wert als die bloßen drei (im Fußball) oder zwei Punkte (im Handball). Das dürften Wuppertaler SV und TV Beyeröhde nach diesem Wochenende bestätigen. Für beide war ein Erfolg gegen das jeweilige Tabellenschlusslicht quasi Pflicht, wurde von allen Seiten erwartet - für den WSV als Tabellenzweiter der Fußball-Regionalliga West, um seine komfortable Situation und die Euphorie bei den Fans hoch zu halten, für den TVB um in der 2. Handball-Bundesliga selbst Boden unter die Füße zu bekommen. Der Druck war vergleichbar. Beide hielten ihm stand.
Was ein solches Erfolgserlebnis auslösen kann, hatten die Wuppertaler Handballerinnen noch im Frühjahr erlebt, als sie in Abstiegsgefahr schwebten und nach dem ersten Punktgewinn plötzlich alles gewannen. Beim WSV braucht es nach dem bisher starken Saisonverlauf mit nur einer Niederlage in 13 Spielen einen solchen Brustlöser eigentlich nicht, aber vielleicht bringt gerade das den ein oder anderen zum Denken, weil es plötzlich etwas zu verlieren gibt. Die Feierorgie vor den Fans nach dem 2:0 gegen Uerdingen wird den Spielern auch deshalb doppelt gut getan haben. Der WSV bleibt oben dran - für ganz Wuppertal ist das eine gute Nachricht, denn es gibt ein Gefühl, dass man im Zusammenhang mit Wuppertals weiter oberstem Fußballklub lange nicht gekannt hat. Auch das macht den Zusatzbonus aus.