Bis weit ins dritte Viertel sah es vor einer begeisterten Kulisse von gut 200 Zuschauern dabei so aus, als würde die Mannschaft von Robin Singh - kürzlich erst als Wuppertaler Trainer des Jahres 2024 ausgezeichnet - ein drittes Spiel erzwingen können, das am Sonntag in München stattgefunden hätte. Als Tristan Sagum nach 24 Minuten mit einem Dreier das 55:44 erzielte, da schien die Sensation greifbar. In einer sensationellen ersten Hälfte hatte die von Sagum und Temo Kiknadze angeführte U 16 der Südwest Baskets Wuppertal den Gegner, der eine neunstündige Anreise in den Knochen hatte, angepiekst. Jeder Punkt wurde von den Fans frenetisch bejubelt, und das schien die Young Lions zu beflügeln. Alle Statistiken sprachen bis dahin für die Gastgeber, die auch den erwarteten ersten Ansturm der wütenden Gäste nach der Pause abgewehrt, bis dahin 17 von 18 Freiwürfen getroffen hatten. Fritz Denk hatte Münchens Nationalspieler Caspar Vossenberg verteidigt, dazu noch zwei herrliche Dreier gesetzt, Yassin Tarchoun tolle Anspiele von Kiknadze unter dem Korb eiskalt versenkt. Doch dann folgte plötzlich ein minutenlanger Blackout, wie es Robin Singh nachher nannte. Mit einem slochen habe sich sein Team in dieser Saison bereits mehrfach um den Lohn gebracht. Die ersten Freiwürfe gingen fehl, Ballverluste und Flüchtigkeitsfehler schlichen sich gegen die nun stark verteidigenden Münchner ein, Die bestraften das mit der individuellen Klasse von Vossenberg, der auch schon im NBBL-Team des FC Bayern spielt, und Center Tristan Shane, der jetzt unter dem Korb regierte, eiskalt. Mit 36:16 gewannen die Gäste das dritte Viertel am Ende. Schon beim Hinspiel in München war dieses Viertel der Knackpunkt gewesen, war mit 11:24 verloren gegangen. „Vielleicht hatten die Jungs plötzlich Angst vor dem gewinnen“, sinnierte Robin Singh nachher, hatte in dieser Phase, anders als die Münchner, keinen Spieler, der die Situation beruhigen konnte.