Handball Beyeröhde gibt den ersten Punkt ab
Handball-Zweitligist trennt sich zu Hause mit 36:36 von Zwickau. Die Abwehr ist zu löchrig.
„Es war ein gerechtes Unentschieden“, sagte Trainer Martin Schwarzwald am Samstagabend nach dem 36:36 (18:18) seines TVB Wuppertal gegen den BSV Sachsen Zwickau und brachte die Betrachtung der Zuschauer damit auf dem Punkt. Gegen den Tabellensiebten hat der Handball-Zweitligist dadurch im fünften Saisonspiel den ersten Punkt abgegeben.
Hochspannung bis zur
allerletzten Sekunde
„Es ist kein hochkarätiges , aber ein richtig spannendes Spiel“, fand TVB-Fan Claudia Gewert in den letzten Minuten der Partie. Tatsächlich blieb der Ausgang bis zur allerletzten Sekunde offen, und beide Teams hatten noch die Möglichkeit, das Spiel für sich zu entscheiden. So hätte die an diesem Abend oft unglücklich agierende Pia Adams zehn Sekunden vor dem Abpfiff - bedrängt von zwei Gegenspielerinnen – zur Matchwinnerin werden können. Doch Zwickaus Torhüterin parierte glänzend und leitete den Gegenstoß ein, den die Gäste knapp über das Tor setzten. Der Ball streifte noch leicht die Latte. „Den habe ich schon dringesehen“, meinte Zuschauerin Simone Arlt erleichtert.
Die Abwehrschlacht, die BSV-Trainer Rüdiger Bones vorausgesagt hatte, blieb aus. Im Gegenteil schienen beide Teams von Beginn an ihr Heil im Angriff suchen zu wollen. Das schmeckte Martin Schwarzwald überhaupt nicht. „Das ist ein Lotteriespiel, bei dem diejenigen, die durch Zufall einmal mehr treffen, gewinnen“, beschrieb der 32-Jährige TVB-Coach sein Unbehagen. Mit dem Abwehr-Torhüter-Paket seiner Mannschaft zeigte er sich überhaupt nicht einverstanden. Die sonst so solide Deckung um Anna-Lena Tomlik bekam die Räume um Zwickaus Kreisläuferin Nadja Bolze nie abgedeckt.
„Wir wussten, dass sie, wenn sie nicht mehr weiter wissen, die Kreisläuferin suchen, haben es aber nicht hinbekommen, sie auszuschalten“, sagte die wieder mal unermüdlich kämpfende Luisa Knippert. Auch Zwickaus Katarina Pavlovic, die einen Sahne-Tag erwischt hatte, war von den Handballgirls kaum zu stoppen. Dabei hatten es die Gastgeberinnen mit einem tollen 6:2-Start (6.) im ersten Durchgang und dem 4:0-Lauf nach der Pause zum 22:18 selbst in Hand, die Partie für sich zu entscheiden.
Einzig Joyce Röske sorgte nachher bei allen für strahlende Gesichter. Die Rechtsaußen, die sich am Sonntagmorgen um 6 Uhr zu ihrem neuen Studienort nach Kiel aufmachte, legte bei ihrem vierten und letzten Aushilfseinsatz ein tolles Zeugnis ab. Fünf Treffer bei sechs Versuchen brachten ihr nicht nur den „Stern des Abends“ von Edelfan und Hallensprecher Frank Eckhoff ein, sondern Lob von allen Seiten. „Es war toll, das alles noch einmal so zu erleben und zum Punktgewinn meines Teams beitragen zu können“, sagte die nah am Wasser gebaute 19-Jährige. Sie hätte zwar gerne gewonnen, genoss aber auch so die Atmosphäre sehr. Schließlich verlässt sie den TVB (zumindest über Nacht) als Spitzenreiter.