Die Bilder von der Nacht zum 15. Juli sind noch sehr präsent. Und auch die zurecht ausgezeichnete Leistung des Lokalfunksenders Radio Wuppertal klingt gewiss in den Ohren jener, die der Berichterstattung folgten. Bis der Strom weg war. Wasserschaden. Sendepause. Das geschieht, wenn Unternehmen nicht über ausreichende Notstromaggregate verfügen. Dass sich dies für Radio Wuppertal nun ändern soll, ist gut. Dass die Stadt dafür bezahlen will, ist hingegen schlecht. Denn es ist nicht die Aufgabe der Allgemeinheit, die Produktionssicherheit privater Unternehmungen zu gewährleisten. Das gilt auch für einen Rundfunksender, selbst dann, wenn die Stadt zu einem geringen Anteil an der Betreibergesellschaft beteiligt ist. Das ist der Konstruktion des lokalen Rundfunks in Nordrhein-Westfalen eigen. Aber daraus die Verpflichtung abzuleiten, bis zu 100 000 Euro in die Notstromversorgung eines privaten Unternehmens in einem in Privateigentum befindlichen Gebäude zu investieren, ist immer, aber vor allem in Zeiten wie diesen abenteuerlich.
Offen gesagt Notstrom für Radio Wuppertal? Wohl eher eine vergiftete Praline
Meinung | Wuppertal · Sollte die Stadt für ein Notstromaggregat eines privaten Unternehmens zahlen? Nein, sagt WZ-Chefredakteur Lothar Leuschen.
18.12.2021
, 10:00 Uhr