Offen gesagt Blick in die Glaskugel

Wuppertal · Die Bundestagswahl steht bevor, und die Politik zeigt erneut, wie wenig auf die Sorgen der Bürger eingegangen wird. Ein Weckruf für die Parteien, bevor der Unmut weiter wächst.

lothar.leuschen@wz.de

Foto: Lothar Leuschen/Anna Schwartz

Die Glaskugel kann im Schrank bleiben. Es braucht keine Magie, um vorauszusagen, dass die Beteiligung an der Bundestagswahl am morgigen Sonntag so hoch sein wird, wie vielleicht noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Und das liegt dann nicht in erster Linie an den mehr als zwei Millionen Erstwählern, von denen bestimmt sehr viele wissen wollen, wie es ist, zwei sehr wichtige Kreuzchen machen zu dürfen. Die Bevölkerung ist in den vergangenen Monaten angemessen politisiert worden. Der erbärmliche Niedergang der Zukunftskoalition namens Ampel, der Aufstieg einer nachweislich rechtsextremen Partei und die zunehmend fragile Weltlage dürften sehr, sehr vielen Menschen überall und auch in Wuppertal das Gefühl gegeben haben, sich besser aktiv für das Wohl und Werden der Gesellschaft zu interessieren. Deshalb ist an dieser Stelle ein Wahlruf völlig überflüssig.