Offen gesagt Diese Wunde heilt nie

Wuppertal · Heute vor genau 25 Jahren stand Wuppertal unter Schock. Am frühen Morgen des Vortages war das eigentlich Unmögliche geschehen: Ein Wagen der Schwebebahn stürzte ab, fünf Menschen fanden den Tod.

lothar.leuschen@wz.de

Foto: Lothar Leuschen/Anna Schwartz

Eine Katastrophe dieses Ausmaßes hatte es in der damals bald 100 Jahre alten Geschichte des Verkehrsmittels nicht gegeben. Absturz, fünf Tote, fast 50 Verletzte – für ein paar lange Augenblicke stand diese Stadt still. Das Schicksal hatte ihr gezeigt, dass alles geschehen kann, vor allem dann, wenn der Mensch seine Hände im Spiel hat. Eine am Gerüst vergessene Montagekralle, ein Allerweltswerkzeug hatte Wuppertal aus allen Träumen gerissen. Das bis dahin – und heute trotzdem immer noch – sicherste Verkehrsmittel auf dem Globus verlor seine Unschuld. Die Schwebebahn büßte zumindest vorübergehend ihren Ruf ein, jeden Fahrgast sicher von Oberbarmen nach Vohwinkel oder von Vohwinkel nach Oberbarmen zu bringen. Dieser 12. April 1999 war eine Zeitenwende für das Wahrzeichen dieser Stadt, für das Meisterwerk der Ingenieurkunst, für die Seele Wuppertals.