Offen gesagt Geordneter Rückzug

Wuppertal · Die evangelische Kirche in Wuppertal schrumpft – und organisiert ihren Rückzug selbst. Doch darf sie wirklich einfach aufgeben, statt ihre Botschaft neu zu beleben?

lothar.leuschen@wz.de

Foto: Lothar Leuschen/Anna Schwartz

Die Nachricht hat sich in dieser Woche gelesen wie so viele Nachrichten in jüngster Zeit. Abbau, Rückzug, Sparen, auf dass es noch für ein paar Jahre Dasein reichen möge. Derlei Dinge sind nicht neu, es gab sie, es gibt sie, und es wird sie immer geben. Aber es ist ein Unterschied, ob ein Autokonzern in den nächsten Jahren ein paar Tausend Stellen streichen will, oder ob eine wichtige Institution die Rückzugsgamaschen angezogen hat. Dramatisch wird es gar, wenn es sich dabei um eine tragende Säule der Gesellschaft handelt. Deshalb ist es so erschreckend, was der evangelische Kirchenkreis Wuppertal jetzt hat wissen lassen. Die evangelische Kirche in dieser Stadt ist entschlossen, ihren eigenen Schrumpfungsprozess zu organisieren. Was sie plant, hat den Anschein von aktiver Sterbebegleitung ihrer selbst.