Offen gesagt Schwergewicht rekrutiert

Wuppertal · Die Personalie Thomas Haldenwang hat im Laufe der Woche sämtlichen namhaften Gazetten Deutschlands ordentlich Stoff geliefert, nachdem die Westdeutsche Zeitung berichtet hatte, dass der Wuppertaler sein Amt als Chef des deutschen Verfassungsschutzes abgeben und sich als CDU-Direktwahlkandidat im Wahlkreis Wuppertal I für die nächste Bundestagswahl aufstellen lassen will.

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Foto: WZ/Alina Komorek

Die AfD mag darüber jubeln, dass Haldenwang das Amt nicht mehr ausübt – sieht sie so doch ihre Verschwörungstheorie von der engen Verfilzung von Bundesbehörden und Parteipolitik bestätigt. Manche sprechen sogar von einem Geschenk für diese Partei: Haldenwang hat sich den Ruf als AfD-Jäger erworben. Seit seiner Berufung zum obersten deutschen Verfassungsschützer vor sechs Jahren gehörte die Beobachtung der rechten Szene in Deutschland zu seinen Schwerpunkten. Immer wieder bezeichnete er den Rechtsextremismus als „die größte Gefahr für unsere Demokratie“. Da sein Amt vorerst ruht, ist die Höherstufung der Partei auf der politischen Gefährdungsskala von einem bloßen Verdachtsfall zu einer „gesichert extremistisch und verfassungsfeindlichen“ Organisation aber eben vorerst hintangestellt.