Das politische Personal beschränkt sich anscheinend auf maximal ein Dutzend. Die Fragen sind dann ebenso erwartbar wie die Antworten. Das liegt in der Natur der Sache. Aber es gibt immer wieder auch Ausnahmen von der Regel. In dieser Woche beispielsweise war es wieder einmal so weit. Im Zweiten Deutschen Fernsehen wendete sich Markus Lanz einmal mehr der Frage zu, warum in Deutschland zunehmend das Gefühl entsteht, dass nichts mehr funktioniert, die öffentliche Hand überfordert zu sein scheint, anscheinend kaum noch jemand an Besserung glaubt und mittlerweile jeder Vierte sich nicht mehr zu schade ist, seine Wahlstimme einer rückwärtsgewandten Stammtischpartei zu schenken. Und die Antwort lieferte Lanz gleich mit, unterstützt unter anderem von der scheidenden Oberbürgermeisterin von Ludwigshafen. Dabei sprach die ehemalige SPD-Politikerin voller Liebe von ihrer Heimatstadt, erweckte beim interessierten Wuppertaler aber den Eindruck, dass es anderswo noch viel schlechter ist als im Schatten des Schwebebahngerüstes. Tröstlich ist das nicht. Denn die klaffenden Wunden ähneln sich zu sehr. Marode Straßen sind anscheinend noch das geringste Problem. Und überall in der Bundesrepublik Deutschland mangelt es den Städten und Gemeinden an denselben Ressourcen. Es fehlt an Geld und an Personal.
Die Folgen sind dramatisch. Und sie sind überall jeden Tag sichtbar. Grundschulen funktionieren nicht mehr, weil zu viele Kinder nichts zuletzt mangels Sprachkenntnissen gar nicht beschult werden können. Kindergärten könnten dieses Problem vorzeitig beheben, wenn es denn genügend Plätze gäbe. Die alleinige Ursache für all das sind offenbar nicht Flüchtlinge, sondern überwiegend Arbeitsmigranten aus Staaten innerhalb der EU. So zumindest schilderte die Oberbürgermeisterin das in der ZDF-Runde einleuchtend.
Offen gesagt Vom Kopf auf die Füße
Wuppertal · Diskussionsrunden im Fernsehen sind nicht immer leicht zu verdauen. Oft ist alles schon gesagt, aber nicht von jedem.
25.04.2025
, 21:27 Uhr