Offen gesagt Wenn’s in den Kram passt

Wuppertal · Politiker zu sein und Politik zu machen ist schon seit geraumer Zeit kein Zuckerschlecken mehr, wenn es das überhaupt je war.

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Foto: Lothar Leuschen/Anna Schwartz

Das gilt vor allem für die Arbeit in Stadträten, die für viel Aufwand und Ärger noch nicht einmal halbwegs wertschätzend entlohnt werden, während sich Landtags- und Bundestagsabgeordnete wenigstens mit ihren monatlichen Diäten trösten können. Aber die Arbeit muss trotzdem gemacht werden. Sie ist gerade auf lokaler Ebene zu wichtig für Zufälle und Stammtische. Deshalb ist es besonders ehrenwert, dass sich einige Ratsmitglieder über ihre reine Mandatsarbeit hinaus noch bereitfinden, sich für Aufsichtsgremien zur Verfügung zu stellen. Das ist in den seltensten Fällen einträglich. So gibt es beispielsweise für die Begleitung der städtischen Bühnen GmbH lediglich einen warmen Händedruck. Die Stadtwerke zu beaufsichtigen ist mit einer durchschnittlichen Entschädigung verbunden. Vergleichsweise gut geht es hingegen den Mitgliedern des Verwaltungsrates der Stadtsparkasse. Da kommen für den einen oder die andere schon einige Tausend Euro im Jahr als angenehmes Zubrot zusammen. Dagegen ist schon deshalb nichts einzuwenden, weil die Stadtsparkasse vermutlich das wichtigste stadtnahe Unternehmen ist. Nicht nur, dass sie dafür gedacht ist, vor allem den regionalen Mittelstand zu finanzieren, gern auch Projekte der Stadt, sie unterstützt auftragsgemäß obendrein das Vereinsleben und die Kultur in Wuppertal erheblich. Deshalb ist es auch nicht ganz unwichtig, wie der Vorstand dieses stadtnahen Unternehmens zusammengesetzt ist.