Bei der Hochwasserkatastrophe am 14. Juli 2021 lag ich mit Gummistiefeln auf dem Bett. Ich hatte Glück. Hochparterre. Früher habe ich immer unterm Dach gewohnt. 4. Etage. Heute kann mir auch keiner ins Zimmer gucken, nur sehr große Menschen haben eine Chance, mich kurz beim Wohnen zu beobachten. Unter mir befindet sich nur noch der tiefe, dunkle Keller, die Heimstätte der Fahrräder, Mülltonnen und ausrangierten Möbelstücke, von denen man denkt, vielleicht stellt man sie irgendwann wieder auf, wenn sie eine Renaissance erleben. Auf die Straße stellen kann man das alte Zeugs immer noch, schließlich haben wir hier in Wuppertal viermal im Jahr die Gelegenheit dazu. Auch wenn meine Wohnung von der Katastrophe komplett verschont blieb, habe ich nahezu sämtliche Wohnungen, die im Laufe meines Lebens von mir angemietet wurden, mindestens einmal unter Wasser gesetzt.
Begrabt mein Herz in Wuppertal Persönliche Flut-Geschichten von Uwe Becker
Wuppertal · Der WZ-Kolumnenautor kennt Waschmaschinen-Ärger.
20.07.2023
, 11:07 Uhr