Premiere Schauspiel Wuppertal eröffnet die Saison mit Thomas Köcks „Klimatrilogie“

Wuppertal · Im Zentrum standen die europäischen Weltverbesserer und die Globalisierungsgewinner, die stets aus wirtschaftlichen und machtpolitischen Interessen handeln.

Unser Foto zeigt eine Szene mit Kevin Wilke (l.) und Thomas Braus (Stück: Paradies spielen).

Foto: Uwe Schinkel

„Wir rennen auf uns zu, um uns heillos zu verlaufen“ ist einer der letzten Sätze an diesem Abend. Ausgefeilt, mächtig, symbolisch. Thomas Köcks „Klimatrilogie“ nimmt sich nicht weniger als die ganze Welt vor, erklärt sie aus dem Gestern, führt sie vor. Ihre Komplexität, ihr Chaos, ihre Verflechtungen, die dem Morgen im Weg stehen. Im Zentrum zunächst die europäischen Weltverbesserer und die Globalisierungsgewinner, die stets aus wirtschaftlichen und machtpolitischen Interessen handeln. Die den Kapitalismus in die Welt tragen, der das Klima im doppelten Sinne zerstört. Die Sieger sind in Wahrheit Getriebene und Opfer. Der Mensch bekämpft die Natur und damit sich selbst. Das Paradies hat es nie gegeben – oder wie kam das Böse in den Menschen? Am Samstag führte das Wuppertaler Schauspiel seine Version der Trilogie vor. Ein beeindruckendes und anspruchsvolles Erlebnis, das nachhallt.