Kultur Das Schauspiel Wuppertal führt „Es war einmal“ auf – neu erschaffenes Stück entlarvt Märchen- und heutige Welt

Wuppertal · Was wäre, wenn die Prinzessin ihre Geschichte selbst erzählte?

Gestörte Kommunikation: Schneewittchen (Julia Wolff) und ihre Zwerge (v.l.) Nora Krohm, Silvia Munzón López, Konstantin Rickert.

Foto: Laura Thomas

Märchen sind bezaubernd, wunderbar, unwirklich. Märchen sind erfundene Geschichten, die erzählt, behauptet werden – über Generationen hinweg. Transportieren Vorstellungen, wie er oder sie zu sein hat. Märchen wurden irgendwann niedergeschrieben. In unserem Kulturkreis durch die Brüder Grimm im frühen 19. Jahrhundert. Später kamen andere. Film und Fernsehen, Internet präsentieren sie bis heute – ihre Strahlkraft ist ungebrochen. Es war einmal und ist längst nicht vorbei. Wie aus einer fremdbestimmten Prinzessin eine werden kann, die ihre eigene Geschichte erzählt, die ihren Gefängnisturm aus selbstständigen Stücken verlässt und es schafft, Utopien gegen Realitätssinn einzutauschen, führt nun das Schauspiel Wuppertal vor. Das unter der Regie von Hannah Frauenrath erarbeitete Stück hielt am Samstag im Theater am Engelsgarten erstmals dem Publikum auf überaus unterhaltsame und frische Art den Spiegel vor.