Premiere Schein oder sein? Das ist hier die Frage

Wuppertal · Die „Marquise von O.“ feiert am 12. September Premiere im Theater am Engelsgarten.

Nina Sievers,Kristin Trosits, Madeline Martzelos, Silvia Munzón Lopéz und Konstantin Rickert bei der Probe.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Auf den ersten Blick ist die Sache klar. Die junge Frau ist Opfer eines Krieges geworden. Sie wurde Objekt eines Siegers. Und die Frucht ihres Leibes soll sie ihr Leben lang daran erinnern. Das ist Kern des Stückes Die „Marquise von O.“ aus der Feder Heinrich von Kleists. Aber ganz so einfach, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint, ist die Sache womöglich doch nicht. Mit jeder Zeile des Stückes, mit jeder Szene wächst das Pflänzchen namens Zweifel. Was, wenn sich alles ganz anders zugetragen hat? Die junge Marquise ist nicht das typische Opfer einer Vergewaltigung. Dafür tritt sie im Laufe der Geschichte zu entschieden, zu resolut und zu selbstbestimmt auf.