In der Schule haben sich Hygiene- und Abstandsregeln mittlerweile gut eingespielt, hört man immer wieder. Blöd nur, wenn die selben Kinder, die um 8 Uhr mit Maske im gut gelüfteten Klassenzimmer sitzen, sich noch um 7.30 Uhr gemeinsam in den Schulbus gequetscht haben. Fatal daran ist nämlich, dass sich das Coronavirus gar nicht dafür interessiert, wie sicher sich ein Schüler nahezu den kompletten Tag über verhält. Es springt genau dann über, wenn dieser es nicht tut. Die WSW legen glaubwürdig dar, dass das Problem nur mit deutlich mehr Bussen und neuer Infrastruktur in den Griff zu bekommen ist. Schnell und mit den vorhandenen Mitteln ist also wohl keine Besserung in Sicht. Also: Schulterzucken und aufs Beste hoffen? Das kann keine Strategie sein in einer Phase, in der eigentlich alles getan wird, um die zweite Ansteckungswelle zu bremsen. Gastronomie, Museen und Theater mussten schließen, obwohl sie ein Hygienekonzept hatten. Dann darf eigentlich bei den Schulbussen nicht so weitergemacht werden – denn hier gibt es nicht einmal ein Konzept. Es reicht nicht, von den Schülern das Abstandhalten einzufordern und die Einhaltung dieser Regeln logistisch unmöglich zu machen. Es muss darüber nachgedacht werden, den Unterrichtsbeginn noch stärker zu entzerren und Schüler zeitlich versetzt zu transportieren. Im Moment erlauben wir uns an dieser Stelle die Ausnahme vom Ausnahmezustand.
Kommentar Schulbus-Gedränge: Vor 8 Uhr ohne Konzept
Wuppertal · Was nützen Hygiene-Regeln in den Schulen, wenn auf dem Weg zum Unterricht Kinder dicht gedrängt im Bus stehen? WZ-Redakteur Daniel Neukirchen sagt: Hier muss nachgebessert werden.
04.11.2020
, 06:00 Uhr