Hut ab vor allen Menschen, die in unserem Bildungssystem, vor allem in unseren Schulen, ihren Dienst tun. Das gilt generell, aber eben auch in Wuppertal. „Zu wenig Raum, zu wenig Lehrkräfte“: Diesen Mangel kennen wir hier ja schon aus der Zeit vor der Ukraine-Krise. Wenn dann noch, wie jetzt von der Stadt verlautbart, 1300 schulpflichtige Kinder aus geflüchteten Familien in Wuppertal untergebracht werden konnten, dann ist das eine riesige Leistung, auch wenn es zur Qualität dieser Unterbringung und der Betreuung noch nichts aussagt. Dass die Schulen dabei an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen, wie der Schulrat es formuliert, ist völlig klar. Und so sind Container, über deren Aufstellung jetzt nachgedacht wird, sicher nur ein kleiner Teil möglicher Problemlösungen – zumal für den Winter mit weiteren Flüchtlingen aus der Ukraine zu rechnen ist. Noch wichtiger ist personelle Hilfe und Unterstützung für die Lehrkräfte, die jetzt bereits an ihre Grenzen und darüber hinaus gehen. Schließlich wollen sie ja jedem Kind gerecht werden. Deshalb wäre die Nachricht „Stadt kann weitere pädagogische Kräfte einstellen“ die noch deutlich bessere gewesen. Wir alle wissen, dass die Schulen die eigentlichen Orte der Sozialisierung sind – das gilt für deutsche Kinder genauso wie für Flüchtlingskinder. Deshalb ist jeder Cent hier gut angelegt.
Kommentar Schulsituation in Wuppertal: Hut ab vor den Lehrkräften
Meinung | Wuppertal · WZ-Redakteur Günter Hiege glaubt: Container können nur ein kleiner Teil der Problemlösung sein.
04.11.2022
, 08:30 Uhr