1990 lässt sich Willfried Penner zum sechsten Mal von Wuppertals Osten in den Bundestag wählen. Das war keine Überraschung für den stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, denn in den beiden damaligen Wuppertaler Wahlkreisen, die die Stadt in Westhälfte und Osthälfte teilten, hatten die Sozialdemokraten stets leichtes Spiel. Dennoch: Bis heute blieb die Wahl 1990 Willfried Penner negativ in Erinnerung. Er holte damals 45,1 Prozent der Erststimmen, sein schlechtestes Ergebnis. „Das war eine reine Stimmungswahl“, erinnert sich Penner, der seit 1972 Mitglied des Bundestags war. Die Wahl war geprägt von den Nachwehen der Deutschen Wiedervereinigung. Penner sagt: „Ich habe die Verwunderung gespürt, dass sich die SPD gar nicht zu freuen schien.“ Die Sozialdemokraten hätten damals zu sehr die finanziellen Folgen des geeinten Deutschlands in den Fokus des Wahlkampfes gestellt. Auch Genosse Rudolf Dreßler, der seit 1980 als Direktkandidat im Westen Wuppertals siegreich war, holte 1990 sein schlechtestes Ergebnis.
Lokale Wahl-Geschichte So färbte Wuppertal seit 1990 den Bundestag
Wuppertal · Am Sonntag hatte in den heimischen Wahlkreisen die SPD klar die Nase vorn – das sah in den vergangenen 30 Jahren auch mal anders aus. Die WZ blickt zurück auf die Ergebnisse der Bundestagswahlen seit 1990 in Wuppertal.
29.09.2021
, 07:30 Uhr