Deshalb arbeitet die Förderschule, an der Schüler von der ersten bis zur zehnten Klasse unterrichtet werden, seit sechs Jahren eng mit der Wuppertaler Polizei zusammen. Diese Zusammenarbeit wurde am Freitag erstmals schriftlich festgehalten: Vertreter von Schule und Polizei unterzeichneten eine Kooperationsvereinbarung, der die Planung für weitere gemeinsame Projekte beinhaltet.

Roland Friedrich ist schon jetzt für die Schule verantwortlich. Der Bezirksdienstbeamte der Heckinghauser Polizei kennt die Probleme an der Schule: "Das fängt bei Mobbing an und hört bei der gefährlichen Körperverletzung auf." Besonders auf dem Schulweg, aber auch in den Klassen selbst käme es immer wieder zu Vorfällen, die die Polizei zum Eingreifen zwingen würden. "Durch die Kooperation haben wir kurze Wege. Wenn ein Anruf kommt, bin ich meistens wenige Minuten später in der Schule". Wichtig, denn nichts sei schlimmer, als wenn zu viel Zeit zwischen Tat und Bestrafung vergehen würde: "Die Täter müssen lernen, dass ihre Aktionen Konsequenzen haben."

Der Kooperationsvertrag beinhaltet aber noch viel mehr, als lediglich Gewalttäter an der Schule zu ermahnen. Viel größere Sorgen bereiten Schulleiter Thomas Wenning nämlich die Zukunftschancen seiner Schüler: "Wir haben in den unteren Klassen jedes Jahr mehr Schüler, die völlig ohne elterliche Förderung zu uns kommen. Solche Kinder können sich nicht allein die Schuhe zuschnüren oder mit Messer und Gabel essen." Hier setzt die gemeinsame Sportförderung an: Für motorisches Training stellt der Polizeisportverein (PSV) seine Schwimm- und Sporthalle zu Verfügung.

Zum Wohle älterer Schüler unterstützt die Polizei die berufsvorbereitenden Programme der Schule. So können die Schüler zum Beispiel in einer Schreinerei der Polizei arbeiten. Auch Praktika als Hausmeister auf dem Gelände der Liegenschaft des Polizeipräsidiums und als Hallenwartsgehilfe auf dem Sportgelände des PSV bietet die Polizei an.