Nevigeser Straße: So sieht die Zukunft aus
Linksabbiegespur und mehr: Die Stadt arbeitet an einem Konzept, wenn dort der Discounter und die Sporthalle gebaut werden.
Katernberg. Die neue Sporthalle an der Nevigeser Straße soll Ende 2019 stehen, der neue Lidl-Markt bereits im Herbst 2018. Bis dahin muss die Verwaltung aber noch einige Hausaufgaben erledigen, insbesondere was die Themen Verkehr und Lärm angeht. Weitere Gutachten seien in Arbeit, erklärte Marc Walter vom Ressort Stadtplanung kürzlich bei der öffentlichen Vorstellung des Projektes in der Gesamtschule Kruppstraße.
Was den Verkehr angeht, hatte an diesem Abend bereits das Ingenieurbüro ambrosius blanke verkehr.infrastruktur aus Bochum einige Ergebnisse vorgestellt. Fazit: Der Verkehr wird zunehmen, in Spitzenzeiten bis zu 25 Prozent, wie Harald Blanke erläuterte. Spitzenzeiten aktuell sind, wie das Büro durch Messungen ausmachte, morgens zwischen 7.15 und 8.15 Uhr mit 1057 Kfz pro Stunde und nachmittags zwischen 16 bis 17 Uhr mit 1175 Kfz pro Stunde. Während die Prognose nach Errichtung von Discounter und Sporthalle für morgens kaum eine Zunahme sieht, steigen die Werte am Nachmittag für den Bereich Nevigeser Straße/Egenstraße (plus 17,4 Prozent auf 1379 Kfz/h) und für den Bereich Nevigeser Straße/Zufahrt Lidl/Sporthalle (plus 25,7 Prozent auf 1424 Kfz/h) deutlich an.
Eine Empfehlung, die das Büro dringend an die Verwaltung gibt: die Einrichtung einer Linksabbiegespur auf der Nevigeser Straße aus nördlicher Richtung zum Plangebiet. Außerdem ist eine Querungsmöglichkeit für Fußgänger geplant. Für bessere Sichtmöglichkeiten sollen einige Parkplätze an der Nevigeser Straße wegfallen. Die Zufahrt aufs Gelände soll trichtermäßig erfolgen, damit Lkw besser abbiegen können.
„Kritischer Punkt“, so Blanke, werde das „Linksrausfahren“ aus dem Plangebiet auf die Nevigeser Straße. Längere Wartezeiten seien dann unter Umständen nicht zu vermeiden. Eine Situation allerdings, die, wie einige Besucher der Veranstaltung angaben, auch an anderen Supermärkten vorkomme, zum Beispiel am Otto-Hausmann-Ring. Eine klare Absage erteilte Blanke dem aus dem Publikum vorgetragenen Vorschlag, dort einen Kreisverkehr zu errichten.
Laut ersten Berechnungen sind laut Stadt beim Verkehrslärm für die Bestandsbebauung an der Nevigeser Straße Pegelzunahmen unter 1 dB(A) zu erwarten. Bedenken der Anwohner, dass rund um den Discounter mit Lärm zu rechnen ist, versuchte Lidl-Bereichsleiter Jörg Beensen zu entkräften. Lediglich zwei Lkw maximal pro Tag würden den Markt anfahren, und das auch nur zwischen 6 und 22 Uhr. Die Anlieferung werde aber auch in einen Bereich am Markt gelegt, der möglichst weit weg von einer Wohnbebauung liege. „Und es wird nur eine zentrale Stelle geben.“ Wie Marc Walter von der Stadt erklärte, könnte es dazu auch Auflagen in der Baugenehmigung geben. „Diese können baulicher, organisatorischer Art oder eine Kombination aus beiden sein“, hieß es dazu in der Vorlage. Ein Nachtbetrieb wird definitiv nicht möglich sein.
Für die Sporthalle zeigten die bisher durchgeführten Berechnungen, dass die Situation tagsüber weitgehend unkritisch, Lärm nicht zu erwarten ist. Nach 22 Uhr (Nachtzeit) sind allerdings möglicherweise nur die von der Wohnbebauung weiter entfernt liegenden Teile des Parkplatzes nutzbar.