Bürgerverein hofft auf den Aufzug
Es soll endlich einen barriefreien Weg zum Bahnhof geben.
Südstadt. Meist sind es jüngere Leute, die mit federnden Schritten auf der Treppe unterwegs sind, die die Distelbeck und Hauptbahnhof verbindet. Manch Älterer greift bedächtig nach dem Geländer. „Sehen Sie,“ sagt Ralph Hagemeyer, Vorsitzender des Bürgervereins Südstadt, „mit Gepäck ist das eine Quälerei. Mit Kinderwagen brauchen Sie Hilfe. Und mit Rollstuhl oder Rollator müssen Sie sowieso einen Umweg machen.“ Beharrlich setzt sich der Bürgerverein für einen Aufzug ein. Eine wichtige Stufe auf dem Weg dazu nahm er jetzt: Der Hauptausschuss der Stadt befürwortete einen entsprechenden Bürgerantrag.
Jetzt muss die Stadt bis Ende April einen Antrag beim VRR stellen. Dem Antrag muss eine vorläufige Kostenschätzung beiliegen. Wenn er durchgeht, landet das Projekt Aufzug beim VRR auf einer vorläufigen Liste. Bis Ende des Jahres muss der Antrag genauer gefasst werden, einschließlich technischer Details und genauer Kostenplanung. Der VRR entscheidet nach Wichtigkeit. Sollte der Aufzug beschlossen werden, übernimmt der VRR 90 Prozent der Baukosten. Der Rest müsste als Eigenanteil vom Bürgerverein getragen werden. Der Stadt entstehen keine Kosten.
„Der früheste mögliche Bautermin ist das zweite Quartal 2015“, sagt Volker Klöpper, Verkehrsplaner bei der Stadt. Vorher müsse der Bürgerverein sicher Sponsoren für den Eigenanteil gewonnen haben. „Und wenn man beim VRR diesmal nicht berücksichtigt wird, rückt man nicht einfach auf der Liste nach oben. Dann geht alles wieder von vorne los.“
Die Bahn als Grundeigentümer stehe dem Aufzug nicht ablehnend gegenüber. Klöpper: „Die Signale sind positiv.“ Drei Möglichkeiten gibt es auf Gleis 3, vorhandene Aufzüge bis zur Distelbeck zu verlängern: Einen Lastenaufzug außerhalb der Überdachung, der die Distelbeck aber dort erreicht, wo der Bürgersteig extrem schmal ist. Einen Personenaufzug, bei dem man aber die Dachkonstruktion verändern müsste. Und eine mittlere Lösung, ein Aufzugsschacht gleich neben der Treppe, wo man das Dach ein paar Meter verkürzen müsste. Der Bürgerverein, der sich dazu schon mit dem Gebäudemanagement und dem Bauamt zusammengesetzt hat, bevorzugt diese Lösung. Klöpper: „Was geht, ist nicht zuletzt eine Kostenfrage.“