Die Kinderfarm: Ein Zuhause für Menschen und Tiere
Ab nächster Woche startet ein neues Projekt auf der Kinder- und Jugendfarm.
Sonnborn. Marcello ist einer der Repräsentanten der tierischen Mitarbeiter, die gemeinsam mit den haupt- und ehrenamtlichen Helfern den Schützlingen auf der Kinder- und Jugendfarm am Rutenbecker Weg ein Stückchen Heimat bieten. Das Pony kann dank der großzügigen Zuwendung der Stiftung „Help and Hope“ in Höhe von 9500 Euro nun auf der Farm leben.
„Wo Zugänge für Menschen verschüttet sind, können Tiere einen Zugang finden“, erklärt Andrea Hedemann, Mitglied im ehrenamtlichen Vorstand des gemeinnützigen Vereins Kinder- und Jugendfarm Wuppertal.
Am 25. Februar startet mit maximal 20 Kindern das Projekt „Benachteiligte Kinder in einer heterogenen Gruppe stärken“. Am Montag ist die Schnupperwoche gestartet. Täglich gibt es neben einem Betreuungsangebot mit einer warmen Mahlzeit auch die Gelegenheit zur Hausaufgabenbetreuung sowie einer pädagogischen Begleitung der Kinder und Jugendlichen bei ihren Aktivitäten auf der Farm.
„Wir haben die Hoffnung, dass die Kinder zwischen sechs und 14 Jahren in einer geschlossenen Gruppe ihren Platz finden und gegenseitig daran wachsen werden. Das beginnt bereits damit, dass sich die Kinder selbst anmelden sollen, und nicht die Eltern dies für sie erledigen“, sagt Andrea Hedemann.
Bei dem durch die „Aktion Mensch“ als Kostenträger, die Stiftung Help and Hope, die Wuppertaler Tafel, die unentgeltlich für das Mittagessen sorgt, und durch das Jobcenter Wuppertal geförderten Projekt sollen Kinder und Jugendliche beispielsweise eigenständig Konfliktfähigkeit und soziale Kompetenz entwickeln. Zudem lernen die Kinder Verantwortung für die Versorgung und Pflege der Tiere zu übernehmen. Zeit und Raum zum Spielen und Toben gibt es natürlich auch. Mit Fine Dücker und Elisabeth Münch konnten zwei neue Mitarbeiterinnen im Rahmen des Projektes gewonnen werden.
Der artgerecht betriebene Bauernhof, den das pädagogische Team seit nun mehr 23 Jahren in idyllischer Lage inmitten von Wald, Wiesen und Bächen liebgewonnen hat, übt mit seinen Gänsen, Enten, Ponys, Eseln oder auch Frettchen eine Sogwirkung auf die Kinder aus, so die Betreiber. Hier können die Kinder wieder Fuß fassen, wenn sie zuvor benachteiligt waren oder keine Nähe und Aufmerksamkeit gespürt haben. „Egal, ob benachteiligt oder behindert, zu uns kann jeder kommen. Wir verfolgen mit unserer Arbeit das Ziel, innere Barrieren zu überwinden oder etwa durch den Umgang mit Tieren Verantwortung, Selbstbewusstsein sowie das ökologische Bewusstsein der Kinder und Jugendlichen zu stärken“, sagt Andrea Hedemann.