Golf Cabrio als Zielscheibe: Wurfgeschoss am Kleeblatt
Warum sich zwei Wuppertaler wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und wegen versuchter Körperverletzung vor dem Amtsgericht verantworten müssen.
Elberfeld. Die beiden Personen, die am frühen Abend des 2. Juli des vergangenen Jahres in einem Golf Cabrio an der Kreuzung Kleeblatt/Weststraße auf Grün warteten, hatten Glück. Die 5-mm-Nuss (Werkzeugaufsatz für einen Drehmomentschlüssel) ging daneben. Das heißt, das Geschoss, traf "nur" die Motorhaube des Autos. Mit etwa 380 Euro ist der Blechschaden relativ gering.
Doch die fliegende Nuss vom Kleeblatt hat ein juristisches Nachspiel. Zwei Wuppertaler (21, 23) müssen sich Ende kommender Woche vor dem Amtsgericht verantworten. Der Vorwurf lautet auf gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr und versuchte gefährliche Körperverletzung.
Für die Staatsanwaltschaft steht fest, dass die beiden Männer vom Balkon im dritten Stock eines Hochhauses am Kleeblatt an jenem Sommerabend ganz gezielt auf einen Wagen der "oben ohne" unterwegs war, gewartet haben, um Menschen zu treffen und so einen Verkehrsunfall zu verursachen.
Womit die mutmaßlichen Werfer nicht gerechnet hatten: Auf dem Nachbarbalkon soll mindestens ein Zeuge gehört haben, wie die beiden jungen Männer den Wurf verabredeten. Der Ältere der beiden soll auf den Golf hingewiesen haben, sinngemäß das Kommando zum Wurf gegeben haben. Den soll laut Staatsanwaltschaft auch eine Frau, die gegenüber auf den Bus wartete, gesehen haben. Und: Als wenig später die Polizei den Balkon der mutmaßlichen Täter inspizierte, soll sich auf der Fensterbank eine Werkzeugkiste gefunden haben.
Bislang soll nur der Ältere der Angeklagten ein Teilgeständnis abgelegte haben. Die beiden Männer sind nicht vorbestraft. Für die angeklagten Taten sieht das Gesetz ein Strafmaß von mindestens einem Jahr Haft vor.