Wuppertal Kinder vermissen ihre Spielgeräte
Seit April ist die Kletter-Rutsch-Kombination auf dem Spielplatz Talstraße gesperrt.
Varresbeck. Es ist ja nur ein Spielgerät. Doch gerade für die kleinsten Bewohner der Nachbarschaft an der Varresbecker Straße/Talstraße ist die Sperrung der Kletter-Rutsch-Burg auf dem Spielplatz ein großer Verlust. „Es ist das Highlight für sie hier“, sagt Mutter Christina Savlidis-Fernandez. Doch seit April verdeckt ein Bauzaun das Gerät. Dina (2), Phillip (4) und die anderen Kinder warten seitdem sehnsüchtig auf die Reparatur.
„Ausgerechnet im Sommer konnten sie nicht drauf“, sagt Savlidis-Fernandez. „Wir dachten immer, es tut sich was. Aber nichts passierte.“ Dabei, betont sie, habe der Spielplatz eine super Lage und werde richtig gut angenommen. Vom Lärm und Betrieb der vielbefahrenen Varresbecker Straße ist auf dem Gelände, das hinter der Häuserzeile liegt, nichts zu hören. „Oft sind hier 15 bis 20 Kinder gleichzeitig“, sagt die gebürtige Spanierin. Zwar gebe es noch andere Geräte auf dem Spielplatz. Die seien aber auch nicht mehr in allerbestem Zustand. „Und die Rutsche fehlt wirklich“. Deshalb hatten sie und andere Mütter sich mehrfach an die Politik und die Stadt gewandt — und Unterschriften gesammelt. „Über 200 waren es“, sagt die 26-Jährige stolz.
In der September-Sitzung wurde die Liste dann der Bezirksvertretung übergeben, die versprach, sich um die Angelegenheit zu kümmern. „Das ist ja kein Zustand“, erklären Bezirksbürgermeisterin Ingelore Ockel (CDU) und Sabine Schmidt (SPD), die sich selbst ein Bild von dem Spielplatz machten.
Doch viel ändern kann wahrscheinlich auch die Politik nicht. Denn die Antwort der Stadtverwaltung ist eindeutig: „Wir haben schlicht kein Geld mehr für dieses Jahr“, sagt Stadtsprecherin Ulrike Schmidt-Keßler. Das Budget sei aufgebraucht, die Reparatur auf dem Spielplatz eine sehr aufwendige. „Daran können wir leider nichts ändern. Der Spielplatz steht aber auf der Liste für 2017“, erklärt Schmidt-Kessler.
Das Frühjahr sei angepeilt, so Ockel. „Mir hat man März gesagt.“ Dina, Phillip und die anderen Kinder würden sich freuen. „Der Zaun ist ja keine Lösung“, sagt Savlidis-Fernandez. Im Gegenteil: Größere Kinder nutzen ihn hin und wieder als nicht ganz ungefährliche Kletterwand — andere buddeln sich unten drunter durch, um doch an die gesperrte Burg ranzukommen.