Mein Lieblingsort: Peter Schnell mag es dörflich
Der langjährige Chef der Freiwilligen Feuerwehr hat seinen Lieblingsort am Dönberg.
Dönberg. Es soll ja Dönberger geben, die trauern der Zugehörigkeit zu Neviges noch hinterher. Seit 1975 gehört der Ortsteil aber zu Wuppertal. „Zum Glück“, wie Peter Schnell, selbst gebürtiger Dönberger, aber betont. Denn wenn es anders gekommen wäre, hätte der 59-Jährige wohl kaum noch so einen schönen Ausblick an seinem Lieblingsplatz.
„Damals gab es Pläne, hier Hochhäuser hinzubauen“, erinnert sich Schnell auf seinem Spaziergang am Stürmannsweg. Als der Dönberg dann aber Wuppertal zugeschlagen wurde, sei diese Idee wieder in der Schublade verschwunden — und Schnell hat weiterhin seine Lieblingsrunde. „Hier kann man wunderbar den Wandel sehen, den der Stadtteil gemacht hat“, sagt der langjährige Chef der Freiwilligen Feuerwehr und zeigt in die Ferne, wo der Kirchturm zu erkennen ist.
„Das ist der alte Kern des Dönbergs. Bis in die 1960er Jahre haben hier vielleicht 1000 Leute gewohnt.“ Jetzt seien es um die 6000. „Links sieht man das Neubaugebiet Zum Lohbusch, wo in den 1970er Jahren gebaut wurde. Rechts Am Eickhoff, wo es dann in den 1980er und 90er Jahren weiterging.“ Dazu fällt der Blick auf den Sportplatz der SF Dönberg. „Es hat sich hier schon einiges getan“, sagt Schnell.
Wie an so vielen Orten habe es auch den Einbruch bei der Landwirtschaft gegeben, von zehn voll betriebenen Höfen seien nur zwei, drei geblieben. Doch nicht nur Bauern waren im Stadtteil aktiv. „Gerade hier, rund um den Stürmannsweg, gab es viele Selbstständige. Auch der Ursprung unserer Firma lag hier“, sagt Schnell, der gemeinsam mit seinem Bruder Gerhard die Otto Schnell GmbH für Maschinenbau und Systemtechnik betreibt. Auch der „Dorfsheriff“ habe in der Nähe des Stürmannsweges gewohnt, „da oben, auf dem Hof“.
Ein ebenfalls ein signifikanter Punkt für den Wandel: „Früher hatten wir bei 800 Einwohnern zehn Kneipen am Dönberg“, sagt Schnell und schmunzelt. Jetzt falle die Auswahl bei drei verbliebenen nicht mehr ganz so schwer.
Dass es immer noch sehr dörflich sei, mag Schnell. „Man kennt sich einfach.“ Auch bei der Runde über den Stürmannsweg wird er von den — wenigen — anderen Spaziergängern gegrüßt. Oder ein Auto hält für ein schnelles „Hallo Peter“ des Fahrers.