Wettbewerb Miniaturbauer aus Wuppertal nehmen an TV-Show-Teil
Stadtteile · Jörg Schmidt und Dirk Metzner bauten eine Kokerei nach.
1500 Quadratmeter Modellfläche und mehr als 270 000 Figuren – das ist das Minitaturwunderland in Hamburg. Die Macher der Miniaturwelten, Gerhard Dauscher, Stefan Dombrowski und Felix Ellhardt, sind nun die Jury der neuen Sendung „Deutschlands beste Miniaturbauer“ beim Sender Kabel 1. Fünf Teams, darunter „Team Karton“ aus Wuppertal, bauen drei Monate lang ihre Miniaturmodelle zum Thema Wasser.
Dabei gibt es einiges zu beachten. Zum einen das limitierte Budget von 5000 Euro und die Tatsache, dass das Resultat in einen begehbaren Metall-Container passen muss. Zum anderen sollen bewegliche Elemente und Lichter eingebaut werden. Das Gewinner-Team erhält 10 000 Euro und einen Platz im Miniaturwunderland, um sein Modell auszustellen. Insgesamt drei Folgen kann der Zuschauer die Teilnehmer beim Tüfteln und Werkeln beobachten und erhält auf dies Weise einen Einblick in die Entstehung einer solchen Miniaturwelt.
Team Karton, bestehend aus dem gelernten Tischler Jörg Schmidt (54) und dem Druckvorlagenhersteller Dirk Metzner (53), haben sich auf Modelle aus Karton spezialisiert - weil es hoch verdichtet und dadurch reißfest ist. Ihre Vorlagen erstellen sie am Computer und drucken sie mit Hilfe von Lasertechnik. Für den Wettbewerb haben sie sich Inspiration aus dem Ruhrgebiet geholt und entwarfen eine Kokerei, getreu der Kokerei Hansa in Dortmund.
Zur Teilnahme bewogen habe sie vor allem der Spaßfaktor, erklärt Metzner. „Wir dachten uns: Komm, wir können was, vielleicht sind wir ja gut genug.“ Beide sind bereits seit dem Kindesalter vom Modelleisenbahnbau begeistert.
Die Kokerei besteht aus einem Trockenkühler, einem Kamin, einer Abwasseranlage, einer Mischanlage und einem Kühlturm. Kleine Maschinen sollen Leben und Bewegung und mehr als 200 LED-Lampen Licht ins das Modell bringen. Insgesamt haben die beiden mehr als 50 Figuren gesetzt und hunderte Papierbögen verarbeitet. Dabei haben sie eine große Liebe zum Detail. „Einfach einen Kistehinstellen ist uns etwas zu langweilig“, erklärt Metzner. Schmidt fügt hinzu: „Für mich ist die Nachhaltigkeit unserer Materialien das i-Tüpfelchen unseres Modells“.
Die Kokerei trägt den Namen „Petro-Carmenia“, inspiriert wurden die Freunde dabei von den beiden Vornamen ihrer Ehefrauen. „Es ist ein krasser Gegensatz zu all den anderen Kandidaten. Das ist alles Industrie. Es wirkt schon sehr quadratisch praktisch und hat einen ganz anderen Charme und Ausstrahlung“, kommentiert Gerhard Dauscher den Herstellungsprozess des Modells.
Jörg Schmidt und Dirk Metzner sind das erste Team, das sein Modell fertiggestellt hat. Die finale Punktevergabe fand in Hamburg vorm Miniaturwunderland statt, gemeinsam mit Gastjurorin Tine Wittler. Die Kokerei konnte mit viel Detailarbeit überzeugen und erreichte schließlich den dritten Platz.