Mittelaltermarkt: „Wir leben von den Stammkunden“
Die Veranstalter wünschen sich mehr Anerkennung.
Laurentiusplatz. Der mittelalterliche Märchenmarkt am Laurentiusplatz wurde am Mittwoch beendet. Damit ist die Saison für dieses Jahr abgeschlossen - Schriftgelehrte, Schmiede und Kräuterhexen schlossen ihre Stände.
Der Märchenmarkt fand dieses Jahr zum achten Mal statt. Trotz der vielen Jahre in Folge gebe es ein „Riesenproblem“. Darlin Körber, Veranstalterin des Märchenmarkts, weiß: „Wir sind in Wuppertal fast nicht existent.“ Die Öffentlichkeit berichte immer zu über den Elberfelder Lichtermarkt - der mittelalterliche Märchenmarkt würde dabei auf der Strecke bleiben. Er erhalte zu wenig Anerkennung. „Ich vermisse, dass jemand kommentiert, wie viel Mühe wir uns machen.“, sagt Körber. Die Kosten der Stände seien hoch, die Aufbauten teuer. Dadurch wäre das Einkommen „sehr bescheiden“, so die Veranstalterin. Generell gebe es zu wenig von allem: zu wenig Umsatz, zu wenige Kunden, zu wenig Werbung für den Märchenmarkt. „Das Konsumverhalten hat sich über die Jahre komplett verändert“, erzählt Körber. Auch sie würden darunter leiden, dass viele Kunden ihre Geschenke online kaufen. Laut Körber würde es das typische „Ich nehme mir was vom Weihnachtsmarkt mit“ nicht mehr geben.
Die Veranstalter des mittelalterlichen Märchenmarktes freuen sich über jeden neu dazugewonnenen Stammkunden. „Dieses Jahr konnten wir richtig spüren, dass wir viele treue Stammkunden haben“, sagt Körber. Es wäre aufgefallen, dass viele sich einzig für den Märchenmarkt auf den Weg gemacht hätten. Körber betont, dass der Märchenmarkt von den Stammkunden lebe und sie für jeden einzelnen dankbar sei. Dennoch heißt es: Wenn die Stadt den Markt mehr unterstützen würde, hätte er sich mehr gelohnt. „Aber es ist unser Baby, es bleibt unser Baby und wir werden es verteidigen“, so die Veranstalterin. Demnach werde es den mittelalterlichen Märchenmarkt auch nächstes Jahr wieder auf dem Laurentiusplatz geben.
Darüber werden sich auch die Stammkunden wieder freuen. Denn die Stimmung auf dem Märchenmarkt sei trotz der Rückschläge ausgelassen gewesen. „Es gibt gute Musik und viel Glühwein, der reichlich getrunken wird“, sagt der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Friedrich-Ebert-Straße, Michael Kozinowski. Auch der Ausrufer an den Wochenenden komme gut bei den Leuten an. „Der stellt sich auf die Kirchentreppe und macht da seine Späße“, so Kozinowski. am